Ponykarussell: Reitbetrieb klagt sich auf Krefelder Sprödentalkirmes ein
Das Verwaltungsgericht Düsseldorf sieht weder eine ausreichende Begründung für einen Ausschluss des Reitbetriebs noch eine Gefährdung für Besucher.
Krefeld. Ponyreiten hat in Krefeld zuletzt für groteske Situationen auf der Sprödentalkirmes gesorgt. Besorgte Tierschützer, die Eltern mit kleinen Kindern angehen, weil die Knirpse eine Runde reiten möchten, Demonstrationen, Streit in digitalen Foren. Nun hatte die Stadt Krefeld entschieden, den Reitbahnbetrieb „Kaiser’s Zirkuswelt“ nicht zuzulassen auf der Kirmes, die schon Ende nächster Woche starten soll. Das Problem: Das Verwaltungsgericht Düsseldorf sieht das nicht ausreichend begründet.
Krefeld muss also noch mal ran. Wie die Verwaltung sich dazu stellt, weiß sie noch nicht. Man wolle erst prüfen, heißt es.
Die Stadt habe ursprünglich nicht begründet, ob der Reitbetrieb die Kriterien für eine Teilnahme erfülle. „Die von der Stadt erst im Gerichtsverfahren genannten Ablehnungsgründe wie ,Nachfrageorientierung’, ,Vermeidung mittelbarer negativer Auswirkungen auf den Kirmesbetrieb’ und ,Sicherheit der Besucher’ könnten den Ausschluss ebenfalls nicht begründen“, heißt es in der Mitteilung aus Düsseldorf. Denn ein Austausch der Kriterien während des Auswahlverfahrens sei unzulässig. Abgesehen davon liefere die Stadt für ihre Behauptung, dass das Ponykarussell alle drei Kriterien nicht erfülle, wiederum keine konkrete Begründung.
Aus einem Polizeibericht anlässlich zweier Versammlungen, gemeint sind die Demos, ergebe sich vielmehr, dass das Ponykarussell auch während des Einsatzes stets gut besucht gewesen sei. Eine Gefährdung der Besucher sieht das Gericht nicht. Die Stadt müsste nun vor das Oberverwaltungsgericht ziehen.