Die WZ lädt zum Koch-Finale

Am Samstag treten drei Hobby-Köche gegeneinander an, um die Jury von ihrem Bier-Gericht zu überzeugen.

Foto: Dirk Jochmann

Beim finalen WZ-Kochduell geht es am Samstag nicht nur darum, die Geschmacksnerven der vierköpfigen Jury zu treffen. Gabriele Leigraf, Claudia Boudnik und Johannes Köbberling müssen ihre Gerichte auch ansprechend anrichten und servieren, sonst gibt es Punktabzüge, die am Ende den ersten Platz kosten können. „Die Sauce kommt nach unten, sonst entsteht der Verdacht, man will etwas verstecken“, hatte Spitzenkoch Markus Haxter schon im Halbfinale angesagt. Nun, in drei Tagen, geht es bei Hosten Küchen + Einrichtungen, sozusagen um die Wurst. Drei Köche — aber nur ein Sieger. Am späten Mittag wird das Geheimnis gelüftet sein. An dem einen Herd: Johannes Köbberling. Der Neusser, der eine Fusion aus rheinischer und japanischer Küche zaubern möchte, arbeitet bei Bayer in der Pharmaforschung in Wuppertal. „Wir Chemiker lernen im Studium Moleküle zu kochen und einerseits Vorschriften genau zu befolgen, aber auch neue Ideen für bisher neue unbekannte Moleküle zu erdenken“, sagt der 50-Jährige. „Deswegen sind viele Chemiker zumindest in meinem Bekanntenkreis auch sehr gute Köche. Sie verstehen die Wichtigkeit des Handwerks, der Präzision, aber auch der Fantasie.“

Am anderen Herd: Gabriele Leigraf. Wie bei Köbberling stellte auch bei ihr die Mutter in der heimischen Küche früh die Weichen für das Hobby. „Als Kind habe ich schon gerne geholfen, Gemüse zu schibbeln und ihr auf die Finger geschaut.“ Mit zehn begann sie dann, selbstständig zu backen und zu kochen. Die Krefelderin hat ein Faible für leichte Gerichte mit viel Gemüse und wenigen Kohlehydraten. Dazu gerne ein wenig Rind, Fisch oder Geflügel. Ein spezielles Lieblingsgemüse gibt es nicht: „Ich koche alles, was die Jahreszeit hergibt.“ Zum Würzen dürfen Ingwer, Knoblauch und Kurkuma nicht fehlen. Sie ist Künstlerin — beruflich und auch am Kochtopf, ständig im Kreativmodus.

Kandidatin Nummer drei, Claudia Boudnik, geht locker ins Finale. „Einfach mal ran an die Töpfe und ausprobieren - was soll schon schiefgehen!“, meint sie. Die 53-jährige kaufmännische Sachbearbeiterin lässt sich zu Hause gerne zumeist bekochen. Ehemann und ein Freund kreieren seit Jahren immer raffiniertere und ausgefallenere Rezepte. „Ich gehe einkaufen und mache den Spül. Teamwork eben.“ Nun will sie die Jury mit einer schwedisch-schwäbischen Variante eines Zanderfilets überzeugen. Ein Malheur bringt die Neusserin nicht aus der Fassung, hatte sich im Halbfinale gezeigt. Eine wildfremde Küche, andere Utensilien, die Zuschauer und dann gleich zu Anfang noch mit dem Messer geschnitten, so dass Pflaster und Gummihandschuh hermussten: „Dann war ja alles geritzt“, erinnert sie sich schmunzelnd zurück.

Ein guter Koch, meint Claudia Boudnik, muss gedanklich flexibel, fantasievoll und kreativ sein, falls mal etwas schief geht. Neben der Erfahrung seien eine gewisse Leidenschaft, Ruhe und Gelassenheit von Vorteil. Und er sollte wissen, wie ein Essen schön angerichtet wird, spricht sie Meisterkoch Haxter aus der Seele.