Primark öffnet: Shopping-Fans treffen auf Demonstranten (mit Video)
Krefeld. "All that she wants..." - Partymusik der 90er-Jahre-Band Ace of Base schallt über den Ostwall. Vor der neuen Primark-Filale hat sich eine beachtliche Schlange gebildet - in wenigen Minuten öffnen die Tore.
Die ungeduldigen Gesichter gehören überwiegend zu jungen Frauen, hier und da erkennt man einen Mann. Vielleicht ein Freund, der Beistand leisten muss. Schließlich wartet der harte Kern der Primark-Kunden schon seit mehr als zwei Stunden, in einer von Gittern abgesperrten Warteschlange. Es sieht aus wie vor einem Pop-Konzert.
"Wer ein T-Shirt für zwei Euro kauft, muss damit rechnen, dass jemand anders dafür bezahlen muss." Den Gegenpol zur Partystimmung bilden rund 150 Demonstranten, die gegen die Ausbeutung von billigen Arbeitskräften durch Textilunternehmen demonstrieren. Sie beschallen die jungen Menschen mit mehreren Reden, versuchen ihnen ins Gewissen zu reden. "Für mich gehören auch die Käufer zu den Verlierern", sagt einer der Primark-Kritiker ins Mikrofon.
Die meisten der wartenden Kunden ignorieren die Parolen, einige reagieren mit Buh-Rufen. Um 11 Uhr löst sich das ungleiche Aufeinandertreffen, dass von privaten Sicherheitsleuten und Polizisten überwacht wird, auf. Als sich die Türen von Primark öffnen, stürmen die Käufer in den Laden. Nichts kann sie aufhalten.