Projekt von Caritas und Arge: Helfende Hände im Haushalt

Projekt: Zusammen mit der Arge bietet die Caritas Unterstützung für die alltäglichen Arbeiten an.

Krefeld. Leo Storms ist 85 Jahre alt. "Ich bin kein Mann für den Haushalt", sagt er. "Als meine Frau vor einem Jahr starb, war ich ziemlich hilflos. Früher gab es die strikte Trennung: Ich habe gearbeitet, meine Frau führte den Haushalt." Jetzt hat der Senior Unterstützung für die täglich anfallende Arbeit bekommen: Petra Hanisch ist seine offizielle "Alltagshilfe".

Die Caritas bietet diesen Service gemeinsam mit der Arge seit einem Jahr innerhalb eines bisher auf zwei Jahre terminierten Projektes an. Die Nachfrage ist groß. "Wir haben jetzt 62 Kunden und eine kleine Warteliste", berichtet Pflegedienstleiterin Regina Oellers. "Angebote für die Pflege von alten und kranken Menschen innerhalb der Pflegeversicherung gibt es bei uns schon lange. Wir sehen nun, dass es immer mehr Personen gibt, die Hilfen im hauswirtschaftlichen Bereich benötigen und keine Einstufung haben. Für sie ist die ,Alltagshilfe’ entstanden. Die Arge subventioniert die Stellen, Kirchensteuermittel kommen hinzu."

14,90 Euro kostet Leo Storm eine Stunde Hilfe. "Der Preis wäre ohne Unterstützung aus öffentlichen Mitteln nicht möglich. In unserem Angebot sind Krankheits- und Urlaubsvertretungen garantiert." Vier sozialversicherte Vollzeitkräfte mit einer 38,5-Stunden-Woche hat die Caritas für diesen Dienst eingestellt. Ältere Menschen können ihn genauso nutzen, wie eine junge Mutter mit Baby, die bereites kleine Kinder hat und eine Zeitlang Unterstützung braucht, oder ein leicht Behinderter mit Beruf, zählt Oellers einige Beispiele auf.

Petra Hanisch geht dreimal in der Woche für drei Stunden zu Leo Storms. Die Wohnung ist blitzblank, die Wäsche gewaschen und zum Mittagessen gibt’s die geliebten Bratkartoffeln. Alles ist kein Problem für die 51-Jährige, die alles im Griff hat, sogar das Laub im Garten. "Nur Rasenmähen werde ich nicht", sagt sie lächelnd. Neben der Hausarbeit ist die Kaffeepause gemeinsam mit dem älteren Herrn nach dem Essen Tradition. Dann plaudert sie mit ihm und unterhält ihn. Mittlerweile hat die Helferin Schlüsselgewalt. Oellers: "Dass jemand da ist, ist wichtig für die Senioren. Die Alltagshelfer können auch Begleiter beim Spaziergang sein, beim Arztbesuch, im Konzert oder Kino."