Projekt: Wald der Zukunft an der Parkstraße
100 Pflanzen am Samstag gesetzt.
Krefeld. Um 9 Uhr beginnt der Traktor auf der Ackerfläche nördlich der Müllverbrennungsanlage am Elfrather See am Samstagmorgen sein Tagewerk. Und das hat es in sich. Lange Furchen werden in das feuchte Erdreich gezogen, um dort insgesamt über 1000 Gehölze anzupflanzen. Auf rund 2000 Quadratmetern werden 400 Bäume und 600 Sträucher in einer Gemeinschaftsaktion des Fachbereich Grünflächen, der Uerdinger Jägerschaft und der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in den Boden gesetzt.
„Hier entsteht ein ,Wald der Zukunft’“, sagt Heino Thies vom Fachbereich Grünflachen der Stadt Krefeld. Grund für die Fortschrittlichkeit des neu entstehenden Waldes ist die Anpflanzung von Baumhasel. „Dieser Baum ist die wenig bekannte Abordnung der Haselnusssträuche und perfekt an das sich verändernde Klima angepasst“, erklärt Thies. Der Baumhasel verträgt durch seine Beschaffenheit Trockenheit und Wärme.
Neben dem Baumhasel wurden auch Esskastanien gesetzt. Im Gegensatz zur Rosskastanie ist die Esskastanie nicht für das Bakterium anfällig, das derzeit vor allem in der Innenstadt einige Bäume krank macht. Zudem werden Ulmen, Wildbirnen und fünf Walnussbäume in den Boden gesetzt. Die drei Jahre alten Bäume werden mit einer Spirale vor dem Verbiss wilder Tieren geschützt. Doch nicht nur die Bäume, sondern auch die gesetzten Sträuche sind vor allem für die beheimateten Tiere wie Hasen und Fasane wichtig, wie Landwirt und Jäger Ludwig Schulten erklärt: „Die Sträucher bieten den Tieren wichtigen Sichtschutz, um sich fortzupflanzen.“
Mit dem angrenzenden Eichenwald und den umliegenden Ackerfeldern soll der neu geschaffene Waldrand für heimischen Tiere zur perfekten Lebensraumerweiterung werden. Doch auch für die Menschen ist die Schaffung des neuen Waldareals nützlich. „Der Wald an sich bindet sehr viel Staub und hilft, den Wasserhaushalt einer Region zu regulieren“, erklärt Karl Weckes von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald.
Damit die Gehölze ungehindert voneinander wachsen können, werden die einzelnen Gattungen in Gruppen zusammen angepflanzt. „So kann sichergestellt werden, dass kein schnell wachsendes Gehölz ein anderes nicht so schnell wachsendes Gehölz beim Wachstum behindert“, erklärt Thies. Am frühen Nachmittag ist die Arbeit getan, sind die Verantwortlichen zufrieden.