Prozess gegen Callcenter-Leitung: 37 000 Euro Sozialabgaben nicht gezahlt

30-Jährige Geschäftsführerin verurteilt.

Krefeld. Vor dem Amtsgericht Krefeld musste sich eine 30-jährige Solingerin verantworten, die insgesamt 37 000 Euro an Sozialversicherungsbeiträgen ihrer Angestellten nicht ordnungsgemäß abgeführt hatte. Als Geschäftsführerin einer in Krefeld ansässigen Callcenter-Firma hatte die Frau 2008 und 2009 neun Monate lang den Arbeitgeberanteil zur Sozialversicherung nicht gezahlt. Rund ein Dutzend Angestellte waren betroffen.

Jeweils zum 15. des darauf folgenden Monats hätte das Unternehmen Sozialversicherungsbeiträge abführen müssen. Doch die Kranken- und Rentenkassen warteten vergeblich auf das Geld. Die Angeklagte gab vor Gericht an, im fraglichen Zeitraum aufgrund einer Schwangerschaft die Geschäfte an zwei kommissarische Geschäftsführer abgegeben zu haben.

Trotzdem müsse sich die Solingerin die strafbaren Handlungen zurechnen lassen, erklärte die Staatsanwältin. Die Frau räumte die Taten ein. Das Unternehmen ist inzwischen in die Insolvenz gegangen. Zu den 37 000 Euro kommen nun noch 2600 Euro als Strafe des Amtsgerichtes. Die Solingerin war nach dem Verfahren erleichtert. „Strafe muss sein. Das ist ein Schritt in Richtung Normalität“, sagte die Frau. jre