Randstraße: Stadt stoppt Kita-Bau
Oberbürgermeister zieht Planung der Verwaltung für Kindertagesstätte auf Grundstück mit Altlasten zurück.
Krefeld. Gleich zu Beginn der Ratssitzung sorgte Gregor Kathstede am Freitag für einen Paukenschlag: Die Verwaltung stoppt alle Pläne für den Bau einer Kindertagesstätte (Kita) an der Randstraße. Der Oberbürgermeister reagiert damit auf den vielfach geäußerten Vorwurf, die Stadt dürfe auf einem Altlasten-Grundstück keine Kita errichten.
Frank Meyer (SPD) kritisierte die Informationspolitik der Verwaltung. Nachdem in den Medien über die mögliche Belastung des Grundstücks mit Schwermetallen, Asbest und Quecksilber berichtet worden sei, habe das Umweltamt das Problem kleingeredet. Dort hieß es, alles sei geprüft worden. Der Boden werde bis in 80 Zentimeter Tiefe ausgetauscht und eine Sperre gegen das Durchgraben eingebaut.
Umweltdezernent Thomas Visser habe erst später eingeräumt, dass dies nur für das Kita-Gelände gelte. Eine Untersuchung des angrenzenden Areals habe nicht stattgefunden. Meyer: „Wie sollen wir Vertrauen in diese Verwaltung haben?“
CDU-Fraktionschef Wilfrid Fabel warf Meyer vor, den Chef der Verwaltung zu Unrecht zu kritisieren. „Der Oberbürgermeister beweist Tatkraft und stoppt die Planung. Das wollten Sie doch.“
Allerdings habe die Verwaltung, so Fabel weiter, fahrlässig gehandelt. Es sei nicht in Ordnung, nur das Kita-Gelände zu prüfen und das angrenzende Gebiet nicht.
Laut Kathstede muss nun so schnell wie möglich nach einem anderen Kita-Standort gesucht werden. Beim notwendigen Ausbau der Betreuung für die unter Dreijährigen (U3) werde es deshalb zu Verzögerungen kommen.
Der Oberbürgermeister sagte zu, dass die Verwaltung jetzt vorrangig alle Flächen, die im Zusammenhang mit Kindergärten, Schulen sowie Sport- und Spielplätzen ein erhöhtes Gefährdungspotenzial aufweisen, auf mögliche Altlasten prüfen werde.
Neben dem Kita-Projekt an der Randstraße hatte in jüngster Zeit der Spielplatz Braunschweiger Platz für Schlagzeilen gesorgt. Dort waren bei Bodenproben unter anderem Blei und Arsen festgestellt worden. Das etwa 2000 Quadratmeter große Gelände war deshalb gesperrt worden.