Streik Real-Mitarbeiter legen Arbeit nieder

Angestellte der Warenhaus-Filiale an der Hafelsstraße streiken für bessere Löhne.

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Krefeld. 30 bis 35 Mitarbeiter der Warenhauskette Real haben gestern nach Gewerkschaftsangaben in der Filiale an der Hafelsstraße die Arbeit niedergelegt. Verdi hatte zu dem Streik aufgerufen.

Durch die Proteste soll der Druck in den Verhandlungen um neue Zukunftstarifverträge auf die Geschäftsführung erhöht werden. Verdi-Mitarbeiterin Sabine Busch glaubt fest daran, dass die Proteste ihre Wirkung nicht verfehlen werden. „Dass am Donnerstag in insgesamt 74 Warenhäusern die Mitarbeiter die Arbeit niedergelegt haben, wird hoffentlich für ein Umdenken aufseiten des Arbeitgebers sorgen.“

Die Filiale an der Hafelsstraße blieb gestern trotz der Proteste geöffnet. „Real greift in solchen Situationen gerne auf Leiharbeiter zurück“, sagt Busch. Real-Sprecher Markus Jablonski erklärte, dass das Unternehmen auf Ausnahmesituationen dieser Art vorbereitet sei. „Es wurden rechtzeitig geeignete Maßnahmen eingeleitet, so dass die Arbeitsniederlegungen einzelner gewerkschaftlich organisierter Mitarbeiter nicht zu Beeinträchtigungen führen. In Krefeld befanden sich am Donnerstag rund 25 von 176 Mitarbeiter im Ausstand“, so Jablonski.

Zum Hintergrund: Die Metro-Tochter Real war im Sommer 2015 aus dem Tarifvertrag für den Einzelhandel ausgestiegen. Die Arbeitgeberseite möchte Kürzungen unter anderem beim Urlaubs- und Weihnachtsgeld und die Aussetzung von Tariferhöhungen. Im Gegenzug sei der Konzern bereit, Investitionen in Höhe von 200 Millionen Euro freizugeben. Die Gewerkschaft fordert von der Arbeitgeberseite ein Zukunftskonzept. Es müsse einen Tarifvertrag mit Gehältern geben, die das Leben lebenswert machen, sagte Gesamtbetriebsratschef Werner Klockhaus. Die nächste Tarifrunde ist am 7. April geplant. Dass die Filiale an der Mevissenstraße nicht bestreikt wurde, entsprach nach Verdi-Angaben der Streik-Taktik.