Politik Rehbein wird Koordinator für Flüchtlinge

Hansgeorg Rehbein übernimmt das Amt des Flüchtlingskoordinators. Er will Hilfen bündeln und muss dazu ein Konzept erarbeiten.

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Krefeld. Hansgeorg Rehbein ist der Rummel um seine Person nicht geheuer. „Es ist aber ganz schön was los hier“, sagt er, als er am Donnerstag um 13.56 Uhr zusammen mit Oberbürgermeister Frank Meyer den Konferenzraum neben dem OB-Büro betritt und kurz darauf als Krefelds erster Flüchtlingskoordinator vorgestellt wird.

Der 69-Jährige soll zukünftig also die Kräfte von freiwilligen Helfern, Wohlfahrtsverbänden und Verwaltung bündeln, um — wie er es formuliert — „Flüchtlinge in unsere Gesellschaft zu integrieren“. Als Vermittler in Wohnungs- oder Rechtsfragen will er hingegen nicht fungieren. „Das bleibt besser in städtischen Händen“, sagt Rehbein, der zugibt, noch kein konkretes Konzept für seine Arbeitsweise erstellt zu haben. „Ich werde zuerst eine Bestandsaufnahme machen“, so Rehbein, dessen neuer Posten als halbe Stelle in der Verwaltung eingerichtet wird. „Für mich ist es jedoch ein Vollzeitjob und ich muss sagen, dass die Aufgabe mir mächtig Respekt einflößt, ich aber auch weiß, dass den Menschen jetzt geholfen werden muss und dazu will ich da sein“, sagt der ehemalige Leiter der Krefelder Volkshochschule.

Dabei wird ihn Verwaltungsmitarbeiter Burkhardt Schwarz unterstützen. Konkrete Pläne zur Umsetzung ihrer Arbeit will das Duo in Zukunft sammeln. „Dazu werden wir sicher auch schauen, wie sich andere Städte aufgestellt haben“, sagt Rehbein, der anstrebt, Flüchtlingen über Bildung einen Halt in der Gesellschaft zu geben. „Sprache ist der Zugang zu Beruf und gesellschaftlichem Leben — genau dort müssen wir ansetzen und in Zusammenarbeit mit freiwilligen Helfern, aber auch Sportvereinen und Kirchenverbänden die Menschen integrieren.“

Ansätze, wie Wohlfahrtsverbände, Freiwillige und Verwaltung in Flüchtlingsfragen koordiniert zusammenarbeiten, gibt es beispielsweise in Solingen, wo es eine von der Arbeiterwohlfahrt eingerichtete Koordinationsstelle gibt. Parallel existieren dort private Netzwerke, die meist von der Diakonie moderiert werden. Zusätzlich gibt es im Solinger Rathaus mit David Wagner einen Koordinator für zentrale Flüchtlingsfragen. „Auch wir müssen es schaffen, miteinander zu arbeiten und die Kräfte zu bündeln“, so Rehbein, der Vorsitzender der Krefelder Tafel bleibt.

In der Politik stieß die Ernennung von Rehbein zum Flüchtlingskoordinator auf Zustimmung. „Mit Herrn Rehbein ist eine Persönlichkeit gefunden, die nicht nur Verwaltungserfahrung, sondern auch ein großes Integrationsvermögen besitzt“, erklärten die Grünen. Die SPD teilte mit: „Rehbein hat die volle Unterstützung der SPD-Fraktion“.