Investitionen Krefelder Hof: Neues Luxus-Hotel und zusätzlich 175 Wohnungen

Krefeld · Die Rheinblick-Architekten haben einen Vorentwurf für neues Quartier vorgelegt, mit altem Baumbestand und Kinderspielplatz.

Nicht nur der Krefelder Hof soll neu gebaut werden. Auf dem Areal zwischen Uerdinger- und Tiergartenstraße sind 175 Wohneinheiten geplant.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Mit Helmut Rübsamen vom Kölner Büro Form A legt nun ein namhafter Architekt einen Vorentwurf für den neuen Krefelder Hof sowie 175 weitere Wohneinheiten auf dem Areal zwischen Uerdinger- und Tiergartenstraße vor. Rübsamen hat für den Krefelder Investor Ulrich Schmitter die Entwurfsplanung für dessen „Rheinblick“-Häuser ebenso gemacht wie für die mögliche künftige Veranstaltungshalle als Ersatz für das Seidenweberhaus. Die Quartiers-Pläne für den Krefelder Hof werden am 18. und 19. August erstmals im Ausschuss für Stadtplanung und Stadtsanierung und darauf folgend in der Bezirksvertretung Ost besprochen. Es kommt Bewegung rein.

Die „Krefelder Hof Hotel Operations GmbH“ ist seit Anfang des Jahres neue Eigentümerin. Sie hat am 9. Juli bei der Stadt die Einleitung eines vorhabenbezogenen Bebauungsplanes beantragt. Zuvor war noch von einem Erhalt des Gebäudes aus den 1960er Jahren die Rede. Das bis zu achtgeschossige Hotelgebäude mittig auf dem großen Gelände inmitten alter Bäume ist jedoch in die Jahre gekommen, die Bausubstanz weist bereits große Mängel auf.

Nachdem der Franchise-Vertrag mit der Accor-Hotelgruppe für die Marke Mercure für den Krefelder Hof ebenfalls zu Jahresbeginn um zehn Jahre verlängert wurde, ist die Entscheidung zugunsten eines Neubaus gefallen. Die ersten Überlegungen waren gescheitert, der Politik war die angedachte Bebauung viel zu wuchtig.
Auf dem zirka 26 500 Quadratmeter großen Areal sollen nach neuer Planung das neue Vier-Sterne-Hotel unmittelbar zur Uerdinger Straße entstehen. Auf der heute als Hotel genutzten Fläche soll zugleich ein neues Wohnquartier mit fünf Mehrfamilienhäusern und insgesamt 175 Wohnungen entwickelt werden. „Die Schaffung neuer, dringend benötigter Wohnbauflächen auf bereits erschlossenen, innerstädtischen Flächen stellt im Rahmen der Ressourcen schonenen Nachverdichtung und Innenentwicklung ein wichtiges städtebauliches Ziel des Bebauungsplanes dar“, betont die städtische Bauleitplanung in ihrer achtseitigen Beschlussvorlage für Planungsausschuss und die Bezirksvertretung Ost.

Durch eine Tiefgarage soll das neue Quartier autofrei bleiben

Für die Wohnbebauung sollen markante Neubauten entstehen, die sich den vorhandenen Grünstrukturen weitestgehend unterordnen sollen. Durch gewinkelte, amorphe Gebäudeformen könnten sowohl unterschiedliche Grundrisse als auch auf dem Gelände verschiedenartige Plätze für Bewohner und Hotelgäste entstehen. Auch ein neuer Kinderspielplatz ist vorgesehen.

Zwischen den verschieden hohen Gebäuden soll genügend Freiraum bleiben. Vorgesehen sind für die Häuser zwei bis acht Geschosse. Das höchste Gebäude greift die jetzige Höhe des alten Hotels auf und soll im Zentrum des Geländes entstehen, die niedrigeren Gebäudeteile am Rand. Das Quartier soll autofrei bleiben. Dazu ist in der Mitte eine eingeschossige Tiefgarage mit etwa 300 Stellplätzen geplant. Die Zufahrt auf das Gelände erfolgt über die bereits bestehenden beiden Zufahrtsstraßen von der Uerdinger Straße aus.

Hotelchef Bart Vaessen hat in seiner Karriere zwar schon große Sanierungen in „seinen“ Häusern miterlebt, bislang aber noch keinen Neubau. Ist er in die Planung eingebunden? „Jein“, lautet seine Antwort auf die Frage unserer Redaktion. Seine Meinung zur Anzahl der Hotelzimmer und Tagungsräume ist gefragt ebenso wie das, „was Sinn macht und was nicht“. Danach soll es einen großen Veranstaltungssaal für mindestens 400 Personen, mehrere Tagungs- und Konferenzrume, zugehörige Restaurant- und Barflächen mit Außenbereichen auf dem Vorplatz an der Uerdinger Straße sowie Fitness- und Wellnessflächen geben. „Das ist heutzutage wichtiger als ein Schwimmbad“, sagt Vaessen. Wie viele Gästezimmer es letztendlich sein werden, ist noch nicht entschieden. Erst wenn der B-Plan verabschiedet ist, geht es in die Feinplanung. Im Idealfall könnte Ende 2021 mit dem Bau begonnen werden.