Rheinhafen: Neuer Erfolg und alte Probleme

Für den Hafen geht es aufwärts. Zu Verkehrsfluss und Luftqualität plant die Gesellschaft nun eigene Vorschläge.

Krefeld. Seit der Fusion mit den Neuss-Düsseldorfer Häfen geht es auch mit dem Krefelder Hafen aufwärts: Nach der Krise wächst der Umschlag wieder, neue Firmen siedeln sich an.

Damit stehen aber auch die altbekannten Verkehrsprobleme wieder vor der Tür: Nord- und Südanbindung, Drehbrücke, Hafenring - alles alte Bekannte, über die seit Jahren ebenso eifrig wie erfolglos diskutiert wird.

Nun will die Hafengesellschaft die Themen vorantreiben und zunächst in Kürze einen eigenen Vorschlag vorlegen, wie man die Nordanbindung hinbekommen kann. Doch auch bei den Themen Drehbrücke und Luftreinhalteplan will die Gesellschaft selbst die Initiative ergreifen.

Allein beim neuen Stahlcenter von Thyssen werden 15 Prozent der Lieferungen über Lkw transportiert. "Wir haben jetzt schon lange Rückstaus Richtung B288", sagt Geschäftsführer Rainer Schäfer. "Wir müssen dringend eine andere Lösung suchen, die möglichst die Mündelheimer Straße ausklammert. Wir haben uns Gedanken gemacht, müssen jetzt nochmal justieren. Dann werden wir innerhalb der nächsten drei Monate unseren Vorschlag präsentieren." Die Südanbindung hingegen scheint nach wie vor politisch nicht durchsetzbar zu sein.

Auf Unterstützung für die Nordanbindung hoffen die Hafenverantwortlichen aus Berlin. Man spekuliert auf möglicherweise übrig gebliebene Mittel aus dem Konjunkturpaket II, die derzeit verteilt werden.

Genauso dringend ist ein leistungsfähiger Ersatz für die Drehbrücke. Nicht nur, dass sie die Hafengesellschaft viel Geld an Unterhalt und Wartung kostet, sie ist dem Verkehr nicht mehr gewachsen. "Wir müssen unsere Forderungen klar formulieren."

Einen Vorteil sieht Schäfer darin, dass man mittlerweile enger zusammenarbeitet mit der Industrievereinigung, aber auch mit IHK und WFG.

Gemeinsam tüftelt man auch an Strategien zum Luftreinhalteplan. "Wir versuchen, für alle Betroffenen vernünftige Lösungen zu finden, auch Maßnahmen anzubieten, zu denen wir nicht verpflichtet sind." Ende August will man sich abstimmen, gemeinsame Schritte vereinbaren. Klar sei, dass man ernst nehmen müsse, was die Bezirksregierung vorlegt: "Wir müssen die Werte in den Griff kriegen", sagt Schäfer. Das alles darf aber nicht zu Wettbewerbsnachteilen für den Standort Hafen führen." Wichtig sei, dass die Begradigung der Hentrichstraße endlich kommt.