Riesenumbau der Alten Kirche ist erst mal vom Tisch

Den Kirchenkreis im Sakralbau unterzubringen, wäre laut Machbarkeitsstudie zu teuer.

Foto: Andreas Bischof

Krefeld. Der Einzug der verschiedenen Verwaltungseinheiten des evangelischen Kirchenkreises Krefeld-Viersen in die Alte Kirche ist vom Tisch. Fünf Varianten wurden von einem Architekten in einer Machbarkeitsstudie geprüft. Alle sind vor allem eines: zu teuer.

Um die derzeit auf drei verschiedene Standorte — Westwall, Seyffardtstraße und an der Pauluskirche — verteilten Mitarbeiter des Kirchenkreises an einem Ort unterzubringen, hätten rund 3000 Quadratmeter an Büro- und sogenannten Nebenflächen geschaffen werden müssen. Um das zu erreichen, hätten zusätzliche Ebenen in den Kirchenraum eingebaut und das Gemeindehaus sowie der verbindende Saalbau erweitert werden müssen. Die Fassade und ein Andachtsraum sollten erhalten bleiben.

„Die Kosten für den Umbau und die Erweiterung werden auf 7,5 bis 8 Millionen Euro geschätzt“, berichtet die Pressereferentin des Kirchenkreises, Bettina Furchheim, „damit liegen sie deutlich über dem geplanten Budget von 3,5 Millionen Euro.“ Insofern lasse sich das Projekt „zur Zeit nicht realisieren“, so Furchheim. Das Presbyterium der Kirchengemeinde Alt-Krefeld, zu der auch die Alte Kirche gehört, werde nun „weitere Alternativen prüfen“. Der Kirchenkreis sei, „wenn es so teuer bleibt und sich nichts anderes ergibt, raus“, so Furchheim.

Beim Verein zum Erhalt der Alten Kirche Krefeld als Gottesdienststätte und als Raum für Musik und Kultur hieß es am Dienstag angesichts der Neuigkeiten zunächst nur, dass „die Arbeit des Vereins nun umso wichtiger ist“. Der Vereinsvorsitzende, Manfred Bautz, Pfarrer im Ruhestand: „Wir sind nun neu gefordert, mit nach Alternativen zu suchen.“

Der Förderverein hatte sich gegründet, nachdem das Presbyterium im vergangenen Jahr entschied, die älteste Gottesdienststätte Krefelds aus Kostengründen aufgeben zu wollen. Einer Bitte der Vereinsmitglieder um ein Treffen mit dem Presbyterium waren die Kirchenvertreter nach fast einem Jahr nun Anfang November nachgekommen (die Westdeutsche Zeitung berichtete).