Roswitha Dierig kämpft für ihre Straße

Die Anwohnerin ärgert sich über Hundekot auf Grünstreifen und Raser, die durch die Breitenbachstraße brettern. Sie will, dass sich das ändert.

Roswitha Dierig kämpft für ihre Straße
Foto: Andreas Bischof

Oppum. „Wir haben es uns zur Aufgabe gemacht, die Zuständigen mit Beschwerden zu bombardieren. Sonst ändert sich hier nie was“, sagt Roswitha Dierig und zeigt sich kämpferisch. Die Anwohnerin ist aufgebracht, sie macht ihrem Ärger Luft. Vieles läuft ihrer Meinung nach an der Breitenbachstraße schief. Einige Probleme bestehen schon länger, andere seien ihr erst vor kurzem aufgefallen.

So zum Beispiel eins, das ihr gewaltig stinkt: Es liegt zu viel Hundekot auf den Rasenstücken an der Breitenbachstraße. „Wir haben bis zum vergangenen Oktober keine Probleme mit Hunden hier gehabt. Jetzt gibt es aber Besitzer, die das Geschäft nicht mehr ordnungsgemäß wegmachen.“

Dierig ist selbst Besitzerin von fünf Hunden. Sie versucht seitdem, andere Herrchen und Frauchen anzusprechen, die sich nicht so um die Sauberkeit der Gegend sorgen wie sie. Vergeblich. Aber für die Anwohnerin gibt es hier noch mehr Baustellen: die Parksituation und die Verkehrslage zum Beispiel. An die Breitenbachstraße grenzt das DB-Werk, die vielen Angestellten, die rund um die Breitenbachstraße parken, würden den Anwohnern die Parkplätze wegnehmen, erzählt Dierig. Doch das ist nicht alles: „Die Autofahrer brettern hier nur so durch, das ist unglaublich“, sagt Dierig. Die 30er-Zone scheint nur wenig Beachtung zu finden. Für die Bewohner sei das ein Unding. Auch verwahrloste Müllbeutel fallen ihr immer wieder auf. Hinzu kämen viele Stolperfallen, gerade für ältere Menschen, durch Dellen im Asphalt.

Dierig ist nicht untätig. Sie dokumentiert die Missstände, versucht sich ans Ordnungsamt und die verschiedenen Fachbereiche zu wenden. Sie hat den Eindruck, dass sich niemand für die Probleme an der Breitenbachstraße verantwortlich fühlen will. Geschwindigkeitskontrollen hält sie für eine wichtige Maßnahme. Außerdem wünscht sie sich mehr Kontrollen durch das Ordnungsamt, um die Verunreinigung durch Hundekot zu verringern. Oft werde sie von der einen zur anderen Stelle verwiesen, ihre Beschwerden laufen ihrer Ansicht nach ins Leere.

Dierig sieht nur wenig Besserung, das frustriert: „Der gute Wille ist da. Ich habe aber den Eindruck, dass die Dinge angefangen, aber nicht zu Ende gebracht werden.“ Schon im Frühjahr hat die Krefelderin an den Oberbürgermeister geschrieben, einen ausführlichen Brief mit all ihren Beobachtungen. Die Antwort von einer Pressesprecherin war für Dierig eine positive Überraschung. Auch habe sich seitdem etwas getan an der Breitenbachstraße, aber eben nicht genug.

Roswitha Dierig, Anwohnerin, über die Stadt Krefeld

Die Stadt kennt einige der Probleme, andere jedoch erkennt sie — anders als Dierig — nicht als Missstand an. Was den Verkehr betrifft, will man de Hinweis über die häufigen Geschwindigkeitsüberschreitungen zukünftig an die Polizei weitergeben.

Zur Parkplatzproblematik hieß es von der Stadt, das Thema sei bekannt und man habe den Bereich bereits begutachtet. „Dabei waren immer noch Parklücken zu erkennen, so dass keine Notwendigkeit für besondere Maßnahmen gesehen wurde“, so Pressesprecher Manuel Koelker. Weder Wildparker noch die Option, ein Anwohnerparken einzuführen, sind also aktuell ein Thema.

Im Oktober soll allerdings erneut eine Verkehrsbeobachtung in der Wohngegend durchgeführt werden. Wilde Müllkippen und verunreinigte Gehwege im Bereich Breitenbachstraße sind der Stadt aktuell nicht bekannt, hieß es weiter. Größere Stolperfallen seien bereits ausgebessert worden und Meldungen über Hundekotverunreinigung lägen der Stadt ebenfalls nicht vor.

Diese Antwort dürfte Roswitha Dierig enttäuschen. Sie weiß oft nicht, an wen sie sich wenden soll, denn zu viele verschiedene Fachbereiche sind mit den Themen, die ihr Sorgen bereiten, betraut. Die größte Angst an der Breitenbachstraße ist im Moment, vergessen zu werden. Auch deshalb will Roswitha Dierig sich immer wieder in Erinnerung rufen und sich Gehör verschaffen. In der Hoffnung, dass sich bald mehr tut.