„Viele Kinder mit schweren Infekten“ Kinderklinik in Krefeld „an der Kapazitätsgrenze“

Krefeld · Eine Krankheitswelle mit vielen Atemwegsinfektionen hat NRW erfasst. Auch für das Helios-Klinikum in Krefeld eine herausfordernde Situation.

Viele Kinder mit schweren Infekten der Atemwege müssen auch in Krefeld behandelt werden. Symbolbild

Foto: picture alliance/dpa/Christoph Soeder

Volle Arztpraxen, viel Betrieb in den Krankenhäusern: Eine Krankheitswelle mit vielen Atemwegsinfektionen hat NRW erfasst. Teilweise können Betten in den Krankenhäusern knapp werden. „Wir behandeln gegenwärtig auffällig viele Kinder mit schweren Infekten der oberen Luftwege wie RSV, Influenza und SARS-CoV2. Alle Kinderkliniken der Region stehen untereinander in einem engen Austausch, um in der Umgebung freie Betten zu finden. Diese sind insbesondere auf pädiatrischen Intensivstationen derzeit knapp“, erklärte Marina Dorsch, Pressesprecherin des Helios-Klinikums in Krefeld unserer Redaktion. Grundsätzlich könne die Versorgung aller pädiatrischen Patienten aber gewährleistet werden. Wie andere Kinderkliniken arbeite man aber aufgrund eines hohen Krankenstandes „an der Kapazitätsgrenze“.

Es werde davon ausgegangen, dass die Infektionswelle in den nächsten Wochen weiter anhalten wird. Die Kliniken seien von einer hohen Ausfallquote betroffen. Die Situation in Krefeld sei ähnlich herausfordernd wie in anderen Städten NRWs. Zuletzt hatten unter anderem die Unikliniken in Düsseldorf, Köln und Essen berichtet, dass es vereinzelt zu Einschränkungen bei Behandlungen kommen kann. In Krefeld habe man „wechselnd tagesaktuell mit erhöhten Ausfällen beim Fachpersonal zu kämpfen, die immer wieder auch zur Verschiebung planbarer Eingriffen führen können“, so Helios-Sprecherin Marina Dorsch. Die Notfallversorgung sei aber „jederzeit vollumfänglich gewährleistet“. Auf krankheitsbedingte Ausfälle werde mit dem Einsatz von Springern, die Verstärkung durch Aushilfen und Personalverlagerungen in der Belegung reagiert.

Laut NRW-Gesundheitsministerium befürchten insbesondere Kinder-und Jugendmediziner, dass eine RSV-Erkrankungswelle (RSV steht für Respiratorische Synzytial-Virus-Infektionen) ähnliche Auswirkungen wie die Welle letztes Jahr haben könnte, wodurch die Versorgung der erkrankten Kinder beeinträchtigt werden könnte.

In Krefeld war es aufgrund krankheitsbedingter Ausfälle im Bereich der Kitas immer wieder zu Einschränkungen gekommen. Eine Kinderärztin erklärte, dass viele Kinder mit länger anhaltenden Infektionen der Atemwege zu kämpfen hätten.

(pasch)