Blaulicht Schockanruf bei Krefelder Senior: Durch beherztes Eingreifen eines Jugendlichen kann Betrug vereitelt werden

Krefeld · Die Nachbarin des Seniors und ein Jugendlicher können Schlimmeres verhindern. Das Bargeld konnte dem Senior zurückgegeben werden.

Ein Krefelder Senior ist Opfer eines Betrugs geworden. Durch das aufmerksame Handeln seiner Nachbarin und eines Jugendlichen kann Schlimmeres verhindert werden.

Foto: dpa/Carsten Rehder

Nach Seniorenbetrug an einem Krefelder: 17-Jähriger hat einen mutmaßlichen betrügerischen Geldkurier verfolgt, ihn zu Boden gebracht und ihn so lange festgehalten, bis die Beamten eingetroffen sind. Das Bargeld konnte dem Senior zurückgegeben werden. Das geht aus einer Mitteilung der Polizei Krefeld hervor. Der Vorfall ereignete sich am Dienstag, 9. Mai, gegen 13 Uhr.

Demnach erhielt ein Senior am Dienstagvormittag gegen 11 Uhr einen sogenannten Schockanruf. Die Frau in der Leitung des Festnetztelefons gab sich als Polizeibeamtin aus und erzählte dem Mann von einem Verkehrsunfall, bei dem seine Nichte eine Frau angefahren habe und nun in Untersuchungshaft sitzen würde. Ein angeblicher Rechtsanwalt übernahm den Hörer und erklärte, dass die Mutter der Inhaftierten in der Kürze der Zeit die erforderliche Kaution nicht aufbringen könne.

Erstaunlich für den Senior war, dass die tatsächlichen Namen seiner Nichte und seiner Schwägerin genannt wurden. Er gab an, einen fünfstelligen Bargeldbetrag bei seiner Bankfiliale abholen zu können und nannte dem Rechtsanwalt seine Handynummer. Das Handy klingelte umgehend und er hob ab. Die Betrüger schafften es so, beide Telefonleitungen ihres Opfers belegt zu halten.

Kurz bevor er wieder zu Hause war, brach die Mobilverbindung ab. Auch die Leitung des Festnetzes war nicht mehr belegt. Er wurde daraufhin misstrauisch und rief seine Schwägerin an. Im Gespräch wurde schnell klar, dass es sich um einen Betrug handelte.

Als erneut das Telefon klingelte, konfrontierte er den mutmaßlichen Rechtsanwalt mit dem Vorwurf des Betrugs. Dieser legte daraufhin auf. Kurze Zeit später meldete sich ein angeblicher Polizist. Er bestätigte dem Senior den Betrugsversuch und gab an, den Tätern auf der Spur zu sein und die betrügerischen Telefonate mitgehört zu haben.

Die mutmaßlichen Betrüger blieben hartnäckig. Der vermeintliche Polizeibeamte erzählte, dass die Polizei versuche, den Kurier nach der Geldübergabe zu schnappen, um an die Hintermänner zu gelangen. Deswegen solle der Senior das Bargeld trotz aller Zweifel in einen Umschlag legen und diesen dem Kurier aushändigen. Der Senior folgte den Anweisungen und übergab den Umschlag gegen 13 Uhr in seinem Hausflur einem jungen Mann.

Davor bemerkte eine Nachbarin des Seniors den fremden Mann vor der Haustür und sah ihn wenige Minuten später mit einem weißen Umschlag in der Hand aus dem Haus des Seniors kommen. Sie forderte ihn auf, stehen zu bleiben. Der Kurier flüchtete von der Stettiner Straße über die Breslauer Straße in Richtung Görlitzer Straße.

Sie informierte die Polizei, nahm die Verfolgung auf und bat einen jungen Mann an der nächsten Straßenecke um Hilfe. Der 17-Jährige nahm die Verfolgung auf, holte den Kurier ein, brachte ihn zu Boden und hielt ihn dann gemeinsam mit der Nachbarin fest, bis die Beamten eintrafen. Das Bargeld konnte dem Senior kurz danach wieder ausgehändigt werden.

Die Beamten nahmen den 21-jährigen Kurier fest. Er wird nun einem Haftrichter vorgeführt.

(Red)