Schon mehr als 1000 Flüchtlinge

Die Stadt bereitet das Seniorenheim Westparkstraße und die Schule Inrather Straße für die Aufnahme von Asylbewerbern vor.

Foto: Bischof

Krefeld. Die Konrad-Görtz-Schule an der Inrather Straße und das frühere Seniorenheim an der Westparkstraße werden von der Stadt Krefeld als nächstes für die Aufnahme von Flüchtlingen vorbereitet. Das erklärte Sozialamtsleitert Wolfram Gottschalk auf Anfrage unserer Zeitung. Beide Immobilien stehen derzeit leer und könnten zahlreichen Asylbewerbern Zuflucht bieten.

Deutlich mehr als 1000 Flüchtlinge hat die Stadt Krefeld mittlerweile aufgenommen. „Bislang gab es pro Woche immer rund 15 Neuankömmlinge“, so Gottschalk, „in der laufenden Woche sind es bereits 28 Flüchtlinge.“ Wie viele Menschen die Stadt bis zum Jahresende aufnehmen wird, will Gottschalk nicht beziffern. Das hänge ganz davon ab, wie groß die Gesamtzahl ist, wie viele davon NRW aufnehmen muss und wie viele davon wiederum der Stadt vom Land zugeteilt werden. „Aber ich gehe davon aus, dass die Zahlen sich deutlich erhöhen werden“, sagt Gottschalk.

Derweil geht die politische Debatte um die Flüchtlingsunterkünfte weiter. Die Grünen-Fraktion im Krefelder Stadtrat unterstützt die Forderung des Flüchtlingsrates nach ein Treffen aller relevanten Gruppen und Organisationen, um ein nachhaltiges Konzept zu schaffen. Wichtig sei eine „rasche und menschenwürdige“ Lösung.

Zugleich kritisiert die UWG-Ratsgruppe, dass die Turnhalle in der Lindenstraße zugunsten der Flüchtlinge für den Sport gesperrt wurde, obwohl es leerstehende Immobilien wie „Seniorenheime oder die Kaserne Kempener Feld“ gebe. Hans-Günther Schmitz fordert daher von der Verwaltung eine Erklärung für die Entscheidung. Auch die FDP bringt die seit Jahren leerstehenden Kasernen an der Kempener Allee und im Forstwald ins Spiel. Fraktionschef Joachim C. Heitmann kritisiert zudem den Bund; der lasse seine Immobilien verwahrlosen und mache sie so unbrauchbar.

Die Krefelder Alternative für Deutschland (AfD) begrüßt, dass die Stadt das Schullandheim Herongen zur Verfügung gestellt hat, fordert aber weitere Schritte: Das Krefelder „Waldgut Schirmau“ in der Eifel soll auch zur Verfügung gestellt werden. Bislang dient es als Erholungs- und Begegnungsstätte.