Abschiebung SEK-Einsatz in Krefeld: Vater droht Kind aus Fenster zu werfen

Krefeld · Auf der Philadelphiastraße gab es am Morgen einen SEK-Einsatz der Polizei. Eine fünfköpfige albanische Familie sollte abgeschoben werden.

Die Philadelphiastraße in Krefeld ist während des Einsatzes gesperrt.

Foto: Lothar Strücken

Als die Polizei gegen 11 Uhr die Sperrungen aufhebt, herrscht wieder Alltag an der Philadelphiastraße. Anwohner kehren in ihre Wohnungen zurück, Angestellte können zur Arbeit gehen. Lediglich ein zusammengefaltetes Sprungtuch und vereinzelte Einsatzkräfte erinnern vor Ort noch an die dramatischen Momente, die sich in den vergangenen fünf Stunden in der obersten Wohnung eines Mehrfamilienhauses auf dem Teilstück zwischen Neue Linner Straße und Uerdinger Straße abgespielt haben müssen. 

Eine fünfköpfige Familie aus Albanien soll abgeschoben werden. Nachdem die Eheleute zweimal einer schriftlichen Ausreiseforderung nicht nachgekommen sein sollen, stehen am Mittwochmorgen um 6 Uhr Polizei, Ordnungsamt und Mitarbeiter des Fachbereichs Migration und Integration vor der Türe. Als keiner aufmacht, öffnen die Beamten die Türe gewaltsam. Die Situation im Inneren der Wohnung eskaliert, als die Familie ihre persönlichen Sachen packen soll. Der Vater rennt nach Angaben der Polizei in die Küche, holt ein Messer, bedroht die Polizisten und droht auch, eines seiner Kinder vom Dach des Hauses zu werfen. Ein Spezialeinsatzkommando wird angefordert und kann die Situation gegen 10.30 Uhr glücklicherweise ohne Verletzte lösen.

SEK-Einsatz in Krefeld
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Foto: NN

Die Familie wird nach dem Vorfall getrennt. Der 30-jährige Vater wird in Polizeigewahrsam genommen. Um die beiden älteren Kinder (drei und fünf Jahre alt) kümmern sich Mitarbeiter des Jugendamtes. Die vollkommen aufgelöste Frau darf nur ihr jüngstes Kind (zwei) mitnehmen. Sie musste als Zeugin mit aufs Polizeirevier. Wie es jetzt weitergeht für die albanischen Eheleute weiß selbst der Experte nicht so recht. Andreas Pamp, Leiter des Fachbereichs Migration und Integration, schätzt, die Lage müsse jetzt ausländerrechtlich neu bewertet werden. Zunächst drohen zumindest dem Mann strafrechtliche Konsequenzen.