"Colonia Dignidad" Sektenarzt Hartmut H. weiter im Fokus der Justiz

Film über die Machenschaften in der „Colonia Dignidad“ kommt in zwei Wochen in die Kinos.

Foto: samla

Krefeld. Heute in zwei Wochen wird das Filmdrama „Colonia Dignidad“ über die gleichnamige Sektenkolonie in Chile in die Kinos kommen. Daniel Brühl und Emma Watson spielen die Hauptrollen.

Der Film zeigt die Machenschaften einer nach außen hin makellosen Gemeinde. In Wahrheit sollen die Verantwortlichen jedoch mit dem chilenischen Diktator Pinochet zusammengearbeitet haben, für den sie Eingesperrte unter Zuhilfenahme grausamer Foltermethoden verhört haben sollen. Der Film beruht auf bis heute teilweise ungeklärten Begebenheiten, die bis heute noch juristisch aufgeklärt werden müssen.

Auch die deutsche Justiz ist noch mit dem Fall befasst. Die Ermittler prüfen, ob auch in Deutschland gegen den in Krefeld lebenden Hartmut H. ein Strafverfahren eröffnet werden kann. H., der 2011 von Chile nach Deutschland geflüchtet war, soll der ehemalige Krankenhausleiter der Sektenkolonie gewesen sein.

Gegen H. wurde in Chile wegen Beihilfe zum sexuellen Missbrauch eine Freiheitsstrafe von fünf Jahren verhängt. Nach derzeitigem Stand ist nicht sicher, ob die Strafe auch in Deutschland vollstreckt werden kann.

Seit zwei Jahren warte man vonseiten der Krefelder Staatsanwalt auf wichtige Informationen, die man bei den chilenischen Behörden angefordert habe, erklärt Staatsanwalt Axel Stahl.

H. lebt mit seiner Frau, einer einstigen Krankenschwester der Colonia, mitten in Krefeld.