Krefeld Siempelkamp reißt Teile des Klosters ab
Ein Tagungszentrum soll entstehen. Dafür soll das Gästehaus der Kapuziner abgerissen werden.
Krefeld. Siempelkamp investiert in den Ausbau des Krefelder Stammsitzes im Inrath und wird dafür Teile des ehemaligen Kapuzinerklosters abreißen. Bereits 2008 hatte der Maschinenbauer die Gebäude neben St. Elisabeth von Thüringen, der zukünftigen Grabeskirche, erworben. Damals hieß es, dass das Unternehmen die historischen Gemäuer in ein Tagungszentrum mit Gastronomie umwandeln wolle.
Neun Jahre später steht nun fest, dass an der Hülser Straße ein Tagungszentrum für Hausmessen, Mitarbeiterschulungen und Fachtagungen entstehen soll. Zwei Millionen Euro sollen in das für 200 Menschen ausgelegte Zentrum investiert werden.
Allerdings wird dafür nun das ehemalige Wohngebäude der Kapuzinermönche abgerissen. „Eine Sanierung des Gebäudes ist aufgrund der Bausubstanz nicht mehr sinnvoll“, heißt es von Siempelkamp. Auch die Kosten einer Brandschutzsanierung seien „nicht vertretbar“. Das Gästehaus aus dem Jahr 1892 ist nicht denkmalgeschützt und steht seit 25 Jahren leer. Über die Jahre hatte es unter anderem Pläne gegeben, das Objekt in ein Altenheim umzubauen. Aus der Idee eines Investors wurde dann aber nichts.
Der neben der ehemaligen Klosterkirche und bald Grabeskirche gelegene Kreuzgang soll durch das Siempelkamp-Bauvorhaben unberührt bleiben. Es ist im Gespräch, den Kreuzgang wieder an die Kirchengemeinde zurück zu verkaufen. Im Rahmen des Grabeskirchen-Projekts wäre es denkbar, dass dort unter anderem weitere Bestattungsmöglichkeiten entstünden.
Der zuständige Pfarrer Klaus Stephan Gerndt und sein Team haben in Kürze einen Termin mit ihren Architekten, um zu prüfen, was denkbar und möglich wäre. Mitte Mai soll es dann voraussichtlich Gespräche mit Siempelkamp-Vertretern geben. Der Tenor in der Gemeinde und im Inrath zum von Siempelkamp geplanten Abriss des Gästehauses sei positiv, sagt Gerndt. „Wenn der Kreuzgang stehenbleibt und als Erinnerung an das ehemalige Kloster erhalten wird, sind die Menschen, glaube ich, glücklich.“ Auch weil zu erkennen sei, dass nicht viel anderes mit dem Gebäude machbar sei. Nicht umsonst sei die Gemeinde 2008 froh gewesen, die Immobilie loszuwerden. „Und jetzt wären wir als Gemeinde froh, wenn in der Nachbarschaft der Grabeskirche keine Werkzeughalle entsteht, sondern Abstand zu den Gräbern da ist und es ruhig bleibt“, sagt Gerndt.