Internet of Things Smart City in Krefeld - Die Wand, die Sprayer riechen kann

Krefeld · Ein Mobilfunkanbieter baut in Krefeld die Infrastruktur für künstliche Intelligenz auf. Ein vernetzter Graffiti Schutz soll vor illegalen „Malereien“ schützen.

Vodafone Technik-Chef Eric Kuisch mit einem vernetzten Graffiti Schutz, der vor illegalen „Malereien“ schützen soll. Hierbei handelt es sich um einen Prototyp, den Vodafone gemeinsam mit Studenten entwickelt hat.

Vodafone Technik-Chef Eric Kuisch mit einem vernetzten Graffiti Schutz, der vor illegalen „Malereien“ schützen soll. Hierbei handelt es sich um einen Prototyp, den Vodafone gemeinsam mit Studenten entwickelt hat.

Foto: Jens Howorka / Blendfabrik

Immer mehr Geräte und Gegenstände senden Daten über das Internet und kommunizieren so miteinander. Vernetzte Geräte werden hierzulande schon von städtischen Dienstleistern genutzt. Nun erhält Krefeld die Infrastruktur, um zur Smart City zu werden. In rund 97 Prozent des Stadtgebiets ist das Maschinennetz nun verfügbar und macht so die Vernetzung von Gegenständen möglich, wo Mobilfunk etwa durch dicke Betonwände einfach nicht durchkommt.

Der intelligente Kühlschrank schreibt fehlende Lebensmittel auf den Einkaufszettel. Intelligente Fahrräder melden sich, wenn sie geklaut werden, und Wände, wenn sie besprüht werden. Smarte Uhren übermitteln Informationen über die Herzfrequenz beim Sport oder das Schlafverhalten an das Smartphone.

Die Technik kommt zum Einsatz, wo Mobilfunk nicht hinkommt

Das Gegenstände untereinander und mit uns kommunizieren können, ist schon lange keine Zukunftsmusik mehr. Aber können bald schon Bushaltestellen Informationen über wartende Fahrgäste miteinander austauschen und so zeitraubende Umwege vermieden werden? Oder können intelligente Parkplätze die Parkplatzsuche in Großstädten einfacher machen? Der Düsseldorfer Telekommunikationsanbieter Vodafone baut in Deutschland nun ein eigenes Netz allein für die Kommunikation von Geräten und Maschinen.

Das sogenannte „IoT“, „Internet of Things“ oder auch Internet der Dinge ermöglicht eine sichere, regelmäßige und kostengünstige Übertragung von kleineren Datenmengen. Es kommt in Gebieten zum Einsatz, wo WLAN, Mobilfunk oder Bluetooth nur schwer durchdringen.

Denn das Maschinennetz verfügt über eine höhere Reichweite und stärkere Funksignale als andere Standards. Außerdem braucht das Netz keine externe Stromversorgung. Die speziellen Sensoren, die sich einfach auf die bestehende Mobilfunkinfrastruktur aufsetzen lassen, verfügen über Akkulaufzeiten von bis zu zehn Jahren. „Das nutzt den lokalen Unternehmen und macht die Innenstädte smart“, erklärt Eric Kuisch, Geschäftsführer Technik bei Vodafone Deutschland.

Die Stadtwerke Krefeld etwa nutzen schon seit einiger Zeit das Internet der Dinge für sich und entlastet so Unternehmen und Verbraucher. Durch schlaue Strom- und Wasserzähler, die etwa Messwerte direkt an den Lieferanten übertragen, sparen beide Seiten Zeit. Denn so hat das Warten auf den Ablesetermin ein Ende. „Wir im SWK-Konzern rollen im Moment im Rahmen der Energiewende bei den Haushalten in Krefeld digitale Zähler aus“, sagt Pressesprecherin Dorothee Winkmann, „der alte schwarze Stromzähler mit der Drehscheibe hat ausgedient.“

Ebenso steht auch bei anderen Mobilfunkanbietern die Entwicklung in Sachen Smart City nicht still. Auf Anfragen der Redaktion ließ die Telefónica Deutschland, wozu die Anbieter O2 und E-Plus gehören sowie Unitymedia, verlauten, dass sie sich in der Planung zum Thema intelligente Städte befänden.

Die Deutsche Telekom hingegen setzt bereits in vielen europäischen Städten smarte Lösungen um. Intelligente Parkplätze, Mobilitäts- oder Müllentsorgungssysteme sollen das Leben der Menschen erleichtern. Auch in Krefeld habe die Telekom einen zu 100 Prozent selbstfinanzierten Breitbandausbau durchgeführt, heißt es auf Anfrage der Redaktion.