Sport Ein Wappen aus einer Zeit als Tennisbälle noch weiß waren

Krefeld · Der Tennisclub Grün-Weiß-Grün hat die Sommersaison eröffnet. Vorsitzender Jochen von der Weien erklärt, warum ihm das Grün im Namen so wichtig ist.

Der Vorsitzende Jochen von der Weien beim TC Grün-Weiß-Grün am Breiten Dyk.

Foto: Jochmann, Dirk (dj)

Die Sommersaison beim Tennisclub Grün-Weiß-Grün am Breiten Dyk hat begonnen. Der Verein gehört zu den ältesten Gemeinschaften in der Stadt. Im kommenden Jahr feiern die Mitglieder das 100-jährige Bestehen. 

Das Vereinswappen zeigt die Farben Weiß und Grün. Vor allem auf das Grün legt der Verein viel Wert, wie der Vorsitzende Jochen von der Weien erzählt — auch wegen der Umgebung. Der Club ist am Breiten Dyk beheimatet und liegt auf einem Privatgelände, was ihn von vielen anderen Vereinen unterscheidet. Eine Pacht fällt daher nicht an. Bäume umrahmen die Anlage. Das im Wohngebiet gelegene grüne Umfeld verleiht dem Club einen gewissen Charakter. Solch eine Umgebung habe wohl auch schon bei der Vereinsgründung vor 99 Jahren eine Rolle für die Farbauswahl gespielt, sagt von der Weien.

Grün-Weiß-Grün wurde auf der Fläche eines Gartengeländes an der Weyerhofstraße aus der Taufe gehoben. Das Grün im Wappen, so sagt es auch Vorstandsmitglied Jürgen Behler, stamme aus der ursprünglich landschaftlichen Umgebung des Vereins. Das Weiß diene demgegenüber in Anlehnung an die Geschichte des Tennis, auch gerne als der „weiße Sport“ bezeichnet. Jahrzehntelang spielte man Tennis in weißer Kleidung als feste Tradition. In den Anfangsjahren wurde der Sport noch in der Regel von Reichen und Adligen betrieben. Selbst die Bälle waren über viele Dekaden weiß. Das änderte sich erst durch einen Beschluss des Internationalen Tennisverbandes 1972. Für Fernsehübertragungen sollten die Filzkugeln fortan in gelb gehalten sein. Noch heute hält das berühmteste Turnier in Wimbledon die Tradition hoch. Die Kleiderordnung sieht vor: Alle Spieler haben in weißer Kluft zu spielen. Das Weiß hat auch beim Verein am Breiten Dyk Einzug gehalten. Grüne Hosen oder Röcke, weiße Hemden und Oberbekleidung. Alle Medenmannschaften spielen in den Vereinsfarben. „Weiß ist der Ursprung“, sagt von der Weien.

Der Club sieht sich als Familienverein. Viele Eltern bringen ihre Kinder mit zum Sport. Über Mitgliederschwund kann sich Grün-Weiß-Grün nicht beklagen. Die Zahl liegt konstant bei etwa 220 Personen, davon 55 Jugendliche. Viel mehr hätten in dem Club auch nicht Platz, wenn sie denn aktiv ihrer Passion nachgehen wollten. Der Club stellt neun Medenteams von Damen über Herren und den Altersklassen. Die höchste Mannschaft spielt in der Verbandsklasse. Durch die vier Ascheplätze ist der Verein in seinen Möglichkeiten allerdings beschränkt. Das Clubhaus hat eine neue Gastronomie erhalten. Die italienische Küche ist eingezogen.

Die Vereinsphilosophie umschreibt Jochen von der Weien mit einer Art Geselligkeit: „Das Zusammengehörigkeitsgefühl ist ganz wichtig. Es geht um Tennis spielen und das Zusammenleben. Wir bieten immer wieder kleine Turniere an, um die Bindung der Mitglieder untereinander herzustellen.“