"KommSport" Sportlichkeit von Kindern fördern

Die Testreihe „KommSport“ untersucht die Motorik von Zweitklässlern anhand verschiedener Übungen.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Die Testreihe des Landesprogrammes „KommSport“ ist jetzt in der Johansenschule an den Start gegangen, um Schüler der zweiten Klasse auf ihre motorische Fitness zu testen. Die Schulleiterin der Johansenschule, Ulrike Vermeulen Deimen, begrüßte Jürgen Maas, Leiter des Fachbereichs Schule, Thomas Presch vom Schulamt der Stadt Krefeld sowie Vertreter des Stadtsportbundes in der Sporthalle am Kohlplatzweg.

Dort bewegte sich die zweite Klasse der Grundschule in Kleingruppen zu einem Programm aus sieben Übungen, die sich aus Sprint, Standsprung, Kraftübungen wie Sit- ups, Liegestützen und Balance-Übungen zusammensetzte. Mithilfe dieser Übungen sollen Stärken und Schwächen der Kinder erkannt und danach passende Sportangebote für sie entwickelt werden.

Acht Zwölftklässler des Berufskollegs Vera Beckers aus dem Bildungsgang „Freizeitsportleiter“ leiteten die Testreihe unter Anwesenheit ihrer Lehrer sowie Sportlehrer der Johansenschule an. Sie erklärten den Kindern die Übungen und dokumentierten die Leistungen aller teilnehmenden Grundschüler. Zum Abschluss nahmen die Schüler an einem sechsminütigen Lauf im Quadrat mit einer Gesamtlänge von knapp 55 Metern teil. Die Sportlehrer ermutigten, die Kinder weiterzulaufen, auch wenn ihnen die Puste ausging. Mit einer weiteren Runde klang der Lauf aus. Die acht Testleiter notierten die Rundenzahl der Teilnehmer. Die Daten der Testreihe werden zur Auswertung an die Universität Duisburg-Essen weitergegeben.

„Vielen Kindern fällt es schwer, sechs Minuten durchzulaufen“, erklärt Beatrix Spillecke-Holst, Abteilungsleiterin des Berufskollegs Vera Beckers. Es hapere oft an der falschen Zeiteinschätzung. Deshalb hatten sich die Zweitklässler nach anderthalb Stunden Testungen ihren Applaus verdient. Presch wies darauf hin: „Vor allem in der Ausdauer sind wir in Krefeld gut aufgestellt.“ Mit der Kraft sei es allerdings so eine Sache. Man könne von Grundschulkindern jedoch nicht verlangen, mehrere Liegestütze zu machen.

Im zweiten Testjahr sind drei Schulen dazugekommen. 2014 hatte das Ministerium für Familie, Kinder und Sport des Landes NRW die landesweite Initiative ins Leben gerufen. Im Schuljahr 2015/16 wurde der Test dann erstmals an 17 Schulen mit 21 Schulstandorten durchgeführt. Bei diesem beteiligten sich 1040 Schülerinnen und Schüler.

„KommSport“ läuft nun noch bis zum 25. November, wobei an jedem Schultag an zwei Schulstandorten gleichzeitig Testungen erfolgen. Insgesamt wird das Projekt nun an drei weiteren Schulen und 24 Schulstandorten mit 59 Klassen stattfinden, lediglich acht Krefelder Grundschulen fehlen.

Vier Zwölferklassen aus dem Bildungsgang „Freizeitsportleiter“ wurden von Mitarbeitern der Universität Duisburg-Essen geschult. Sie leiten die Grundschüler nun teils gemeinsam an. Wobei immer jeweils eine halbe Klasse in eine Schule geht. Zusätzlich nehmen jedoch auch Schüler des Bildungsganges „Gesundheit“ als Testleiter teil. „Die Stadt profitiert von uns und wir von denen“, sagt Spillecke-Holst begeistert. Es passe gut zu dem Bildungsgang der angehenden Freizeitsportleiter. Zudem würden die Grundschulkinder gefördert.

Maas betont: „Das Schöne an dem Projekt ist, dass es Defizite anspricht, aber auch Potenziale stärkt.“ So sei die Sportjugend nicht nur die Koordinierungsstelle, sondern habe engen Kontakt zu den Krefelder Sportvereinen. Die Finanzierung von „KommSport“ ist durch die AOK sowie die Sparkasse Krefeld gewährleistet. „Außerdem erhalten wir eine relativ hohe Förderung durch das Land, so dass es uns ein halbjähriges Angebot an den Schulen ermöglicht“, ergänzt Presch.

Im kommenden Jahr wird die Testreihe erneut stattfinden und am Ende die Ergebnisse mit denen aus diesem Jahr verglichen. Ziel sei es, die Kinder langfristig in einem Sportverein unterzubringen. Als Motivation werden die Kinder in drei Wochen zunächst eine Sport-Urkunde erhalten.