Krefeld hautnah Stadtplanung will wieder über Sportplatz-Verlegung reden
Krefeld · Gellep-Stratumer wehren sich gegen Vernachlässigung.
Gellep-Stratum habe eine schlechte Lobby in Krefeld, findet Besucher Kurt Hartwig. „Das tut uns im Umgang mit der Stadt weh.“ Die Gründe: Es gibt dort keine Post, keine Apotheke, kein Geldinstitut und was am schlimmsten sei: Auch kein Angebot für seniorengerechtes, barrierefreies Wohnen oder Mehrgenerationenhäuser für eine älter werdende Bevölkerung.
Dabei sei die Lösung nicht so schwer. Hartwig: „Das städtische Gelände der zentral gelegenen und in die Jahre gekommenen Bezirkssportanlage könnte verkauft werden. Dort ist dann Platz für den Bau von Mehrgenerationenhäusern. An anderer Stelle - einem Gebiet, das auch der Stadt gehört - könnte aus dem Erlös eine moderne Anlage mit Kunstrasenplatz und der dringend fehlenden Mehrzweckhalle errichtet werden.“ Er berichtet, dass die SWK an prominenter Stelle, an der Ecke Römer-/Düsseldorfer Straße, einen Bereich freihalte, um dort gegebenenfalls eine Wendeschleife für eine Straßenbahnlinie einzurichten. „Dort könnten Mehrgenerationenhäuser errichtet werden.“
Seit 15 Jahren
passiert nichts
Klaus Jagusch im Publikum ergänzt: „Schon vor 15 Jahren haben wir die planerische Voraussetzung für ein Ortsteilkonzept gefordert. Nichts ist passiert. Die Post wollte kommen und in einen Container ziehen. Das wünschte die Stadt nicht. Jetzt müssen wir für eine Briefmarke vier Kilometer fahren.“ Es müssten die planerischen Voraussetzungen für das Interesse von Investoren geschaffen werden, sagt er weiter. Thomas Janssen, Leiter der Sparkassen-Filiale Uerdingen, erzählt, dass die Freiwillige Feuerwehr keinen Platz hatte, um zu feiern. „Sie sind dann in den Pfarrkeller der Kirche St. Andreas ausgewichen.
Ulrich Lohmar, CDU-Sprecher in der Bezirksvertretung Uerdingen, erklärt: „Wir haben Anträge gestellt für die Entwicklung von Gellep-Stratum. Die älteren Leute müssen in ihrer Umgebung bleiben können, damit der Ortsteil nicht ausstirbt.“ Stadtplaner Karl Werner Böttges erklärt, dass er mit der Bearbeitung der Innenstadt von Uerdingen ausgelastet sei, aber auch, dass nicht mehr so viel Raum für Eigenheime ausgewiesen werden müsse. „Es ist nichts in Stein gemeißelt.“ Er regt neue Gespräche über eine Verlegung des Sportplatzes an.
Besucherin Veronika Menne spricht ein weiteres Thema an und sagt: „Für die Jugend gibt es gar nichts, sie haben keinen Treffpunkt, sondern halten sich am Pizza-Auto auf.“ Lohmar weiß, dass es im Stadtteil 292 Kinder im Alter bis 18 Jahre gibt. „Für sie werden wir im nächsten Jahr an einem Wochenende Spiel und Spaß – kleine Ferienspiele – anbieten und sie kennenlernen.“