Trödelmarkt Sprödental-Trödler beklagen weniger Kunden
2017 verkaufte die Stadt im Vergleich zum Vorjahr 100 Standkarten mehr pro Trödeltag. Doch viele Verkäufer bemängeln, dass immer weniger Besucher zu „Kitsch, Kunst und Co.“ kommen würden.
Krefeld. Für viele Stöberer geht es am Wochenende auf dem Sprödentalplatz wieder auf Schatzsuche. Der Trödelmarkt „Kitsch, Kunst und Co.“ lockt seit Jahren die Besucher aus Krefeld und der Umgebung. Weil an den Verkaufsständen keine kommerziellen Waren angeboten werden dürfen, gilt der Markt für viele Besucher noch als „Original“. Lampenschirme, Luftbefeuchter, alte Nähmaschinen, 3D-Gemälde, afrikanische Kunst und obendrauf die obligatorischen Spielzeugberge, Vinyl-Sammlungen und Möbelstücke: Auf dem Trödel am Sprödental gibt es fast alles. Doch trotz der großen Auswahl läuft das Geschäft mit den Gebrauchsstücken nach Ansicht vieler Händler nicht mehr richtig rund.
„Die Zahl der Besucher hat im Vergleich zu den Vorjahren deutlich abgenommen“, bemerkt Peter Kleckers, seit längerer Zeit Jahreskartenbesitzer auf dem Trödelmarkt. Andere Verkäufer bemängeln, dass die Trödeltage von sechs auf fünf Termine reduziert wurden. Kritik gibt es an der Stadt, die den Trödelmarkt organisiert, auch für das langwierige Kartenverkauf-Prozedere und angeblich deutlich weniger Werbehinweise auf die jeweiligen „Kitsch, Kunst und Co.“-Tage.
Bei der Verwaltung kann man den Ärger nicht nachvollziehen und weist die Vorwürfe der Verkäufer zurück. „Der Eindruck der ,Stammkunden’ kann so nicht bestätigt werden. Die Trödelmärkte ,Kitsch, Kunst & Co.’ sind beliebt und werden von den Besuchern weiterhin gut angenommen“, berichtet Stadtsprecher Timo Bauermeister. Zwar würde man keine Besucherzahlen erfassen, könne aber andere positive Zahlen vorlegen. So seien 2017 nach drei Veranstaltungen pro Trödeltag im Schnitt 620 Standplatzkarten verkauft worden. Im Jahr 2016 waren es durchschnittlich nur 532, in 2015 598 Standkarten.
Das Verkaufsprozedere für die Tageskarten hätte sich nach Ansicht der Stadt bewährt. „Die Kunden schätzen den persönlichen Kontakt und die Beratung zu den gewünschten Standplätzen“, sagt Timo Bauermeister. Dass die teilweise lange Wartezeit beim Kartenverkauf, der an zwei Terminen vor dem jeweiligen Trödeltag beim Fachbereich Zentraler Finanzservice und Liegenschaften stattfindet, zu Problemen führt, sieht man bei der Verwaltung aber ein. „Für die Zukunft ist geplant, den Verkauf der Standplatzkarten zu optimieren. Die Gestaltung des Kartenverkaufs soll den festgestellten Wünschen der Kunden weiter nachkommen“, so Bauermeister.
Möglicherweise ist somit ab 2018 auch eine Bestellung der Standplatzkarten über Telefon und Internet möglich. So wie es andere Trödelmarktbetreiber in Krefeld bereits anbieten. Beispielsweise die Firma Höfges.
Das Unternehmen hat sich auf die kommerzielle Vermarktung von Trödelmärkten in Nordrhein-Westfalen und Berlin spezialisiert und bietet in Krefeld an den Wochenenden Verkaufsstände unter anderem an der Grotenburg, an der Hafelsstraße oder vor der Metro an. Der größte Unterschied zum Sprödental-Trödel? Vor Ort werden auch Neuwaren angeboten.
Einen anderen Ansatz verfolgen hingegen die Betreiber vom Trödelmarkt im Gartenbereich am Schlachthof. „Wir wollen eine Wohlfühlatmosphäre schaffen und setzen dabei neben dem Trödelfeeling auch auf Spielbereiche für Kinder sowie Verweilmöglichkeiten für die Besucher“, berichtet Maria Rödiger, Mitarbeiterin beim Schlachthof und Veranstalterin des Trödels. Anmeldungen sind ausschließlich per Mail möglich (siehe Infobox). Tische, Pavillons und Kleiderständer können angemietet werden.