St. Martin stimmt im warmen Zelt auf Weihnachten ein
Markt bot Kreatives und Lukullisches.
Krefeld. Das Zelt vom Karnevalserwachen am Vortag erwies sich am Sonntag beim Martinsmarkt des Karnevalszug-Vereins (KZV) Uerdingen und dem St. Martins Verein Uerdingen Altstadt als sehr sinnvolle Bastion gegen den nicht enden wollenden Regen. Knapp 30 Vereine hatten darin ihre Stände aufgebaut und boten zumeist selbst Hergestelltes an.
Schon fast vorweihnachtlich, aber in jedem Fall sehr gemütlich und warm ging es im großen Festzelt zu. Der Geruch von Gebackenem und warmen Wintergetränken lag in der Luft. Die Uerdinger Spezialität "Bokets Koke" (Buchweizenkuchen) mit Schwarzbrot und Rübenkraut wurde von der KG Eulenturm angeboten.
Wer noch weihnachtlichen Schmuck für die Wohnung und den Weihnachtsbaum braucht, wurde am Sonntag garantiert fündig. Aber es ging trotzdem nicht um Weihnachten, sondern um St.Martin. 120 Weckmänner hatte Barbara Röttges von der Bäckerei Röttges gestiftet. Der FDP-Bundestagsabgeordnete Otto Fricke verteilte die bei der Eröffnung natürlich zuerst an die Kinder. Davon waren aber keine 120 gekommen, darum erhielten auch ältere Martinsfreunde einen leckeren Stutenkerl.
Der Politiker lobte das ehrenamtliche Engagement der Teilnehmer, die die Stände betreuten und an den Vorbereitungen mitgearbeitet hatten. Das würde die Rheinstadt zusammen halten. "Ohne Sie wäre das ein Stadtteil von Irgendwas, aber nicht unser Uerdingen", sagte Fricke. Um 18 Uhr kam auch der Namensgeber des Martinsmarktes. Zum "Oedingsche Zintermätesowend" kam St.Martin auf die Bühne. Gemeinsam mit dem Kirchenchor St.Peter, dem Shantychor des Segelclubs Bayer Uerdingen und der BNZ Brass Band wurden Martinslieder gesungen. Dazwischen trug der Uerdinger Mundartkreis Martinsgeschichten vor.
"Vor rund 120 Jahren gab es den "Oedingsche Zintermätesowend" das erste Mal nach einem Martinszug", sagt Günter Herx, Vorsitzender vom KZV. Diese Tradition passe sehr gut zum inzwischen zweiten Martinsmarkt. Bei der guten Zusammenarbeit der Vereine in Uerdingen und dem Erfolg des Ostermarktes sei durch das Zelt für das Karnevalserwachen die Idee aufgekommen, darin einen Tag später den Martinsmarkt zu organisieren.