Staatsanwaltschaft ermittelt gegen McZahn

Ein Zahnarzt aus Westfalen, der noch vor kurzem selber im Visier der Ermittler gestanden hat, hat Anzeige wegen Erpressung erstattet. Der Krefelder Dental-Discounter weist die Vorwürfe zurück und gibt sich betont gelassen.

Krefeld. Die Krefelder Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Dental-Discounter McZahn. Ein Zahnarzt aus Bünde bei Herford habe Anzeige wegen Erpressung erstattet, bestätigte Oberstaatsanwalt Dieter Menden am Freitag einen Bericht des Westfalen-Blatts. Der ehemalige Franchisenehmer soll von dem Unternehmen aufgefordert worden sein, seine Honorarabrechnungen abzutreten. Als dieser sich weigerte, habe McZahn die Lieferungen von Zahnersatz eingestellt, hieß es weiter.

"Wir gehen gar nicht darauf ein", sagte McZahn-Vorstandssprecher Werner Brandenbusch. In der vergangenen Woche habe er von den Ermittlungen erfahren: "Ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll. Das ist mir zu doof." Der Zahnarzt aus Bünde, von dem sich das Unternehmen vor etwa sechs Monaten getrennt hat, habe noch vor 14 Tagen über seinen Anwalt erklären lassen, er wolle das Kriegsbeil begraben, sagte Brandenbusch weiter.

Bereits im vergangenen Dezember hatten sich Patienten bei der Unternehmens-Zentrale über den Zahnarzt beschwert. Im Frühjahr dieses Jahres ermittelte die Bielefelder Staatsanwaltschaft gegen ihn wegen Betrugs. Ihm war vorgeworfen worden, überhöhte Rechnungen ausgestellt und Patienten ohne genehmigten Kostenplan behandelt zu haben. Die Ermittler stellten das Verfahren jedoch aus Mangel an Beweisen ein.