Tierhaltung: Elefantenfrage aufgeschoben

Für zwei Drittel der Teilnehmer der Online-Umfrage der WZ ist der Zoo ohne Elefanten nicht vorstellbar. Aber auch der Aufsichtsrat ist gespalten. Hier weitere Stimmen.

<strong>Krefeld. "Wir bedauern sehr die Entscheidung von CDU, SPD und FDP, die Elefanten nicht abzugeben. Die moderne Zoologie ist zu der Erkenntnis gekommen, dass stundenlanges Anketten für die Tiere eine Belastung ist. Einzig durch die Arbeit und den Einsatz von Herrn Nehring wird erreicht, dass die Elefanten nicht vollkommen durchdrehen. Aber genau darin liegt das Problem: Herr Nehring wird in wenigen Jahren aus Altersgründen den Zoo verlassen. Spätestens dann muss die Entscheidung über die Abgabe der Elefanten oder eine deutliche Ausweitung der Elefantenanlage erneut entschieden werden. Bis dahin blockiert die jetzige Entscheidung, die Elefanten zu halten, die Entwicklung des Zoos. Deshalb muss er sich von den Elefanten trennen." Ralf Krings, KWG, Mitglied des Aufsichtsrats der Zoo gGmbH

"Die erste Priorität bei jeglichen den Krefelder Zoo betreffenden Überlegungen muss die artgerechte Haltung der Tiere sein. Natürlich spielen wirtschaftliche Aspekte immer eine große Rolle, und die Elefanten sind ohne Zweifel ein Publikumsmagnet des Krefelder Zoos. Der Zoo darf diese Gründe jedoch nicht höher als die artgerechte Haltung ansiedeln. Man sollte sich sachlich mit den Bedingungen vor Ort und den gesetzlichen Vorgaben auseinander setzen, gerade jetzt, da eine Zooerweiterung auf dem Grotenburg-Gelände ansteht.

Wenn eine artgerechte Haltung der Elefanten nicht finanzierbar ist, muss man sich (schweren Herzens) von den Tieren trennen und die Schwerpunkte auf andere Tiere setzen. Gerade die letzten Jahre haben gezeigt, dass auch andere Tierarten Publikumsmagneten sein können. Der Zoo muss weiterhin Artenschutzzentrum bleiben und somit artgerechte Haltung garantieren."

"Die SPD schadet mit ihren destruktiven Attacken gegen die Krefelder Zoofreunde in hohem Maße dem Zoo selbst. Auch wenn es in der einen oder anderen Frage der künftigen Entwicklung des Zoos unterschiedliche Meinungen der Zoofreunde einerseits sowie Rat und Verwaltung andererseits gibt (Zeitpunkt der Zahlungen des Anteils der Zoofreunde oder zur Elefantenhaltung), sind die Zoofreunde doch nach wie vor eine tragende Säule für eine zukunftsorientierte Entwicklung des Zoos. Die SPD greift in ihrer Attacke gegen die Zoofreunde mit der Elefantenhaltung zwar ein wichtiges Detail auf, trägt aber nicht zu notwendigen Strukturdiskussion bei. Auf der Basis des von der Zooverwaltung in Auftrag gegebenen Konzeptes zur Elefantenhaltung werden wir unter Mitwirkung der Krefelder Zoofreunde eine sach- und fachgerechte Entscheidung treffen, die die Interessen der Menschen, die den Zoo besuchen, der Tiere, die dort gehalten werden, und der Natur, die in das Konzept eingebunden werden muss, Rechnung trägt."

"Ich bin ein Gegner der Elefantenhaltung und spreche mich für die Abschaffung aus. Kein Tier darf instrumentalisiert werden, um irgendwelche persönlichen oder politischen Interessen durchzusetzen oder seine persönliche Macht auszuleben. Jede verantwortliche Person im Zoo muss zuerst an das Wohl der Tiere denken, und dann dürfen erst weitere Interessen angedacht werden."

Peter Kelm, Krefeld, im WZ-Internetforum www.wz-krefeld.de