Stadt fehlt Geld für Entschlammung des Wassergrabens

Stiftung.NRW schickt Bürgerverein eine Absage. Nun wird eine bezahlbare Lösung für den Sollbrüggenpark gesucht.

Foto: Dirk Jochmann

Bockum. Der Graben an der Musikschule im Sollbrüggenpark verschlammt immer mehr. Eigentlich wollte die Stadt im Frühjahr mit den dringend notwendigen Arbeiten beginnen. Doch die erwarteten Fördergelder der NRW.Stiftung wird es nicht geben. Heino Thies vom Fachbereich Grünflächen gibt aber nicht auf. Am Freitag trifft er sich mit Vertretern des Bockumer Bürgervereins, der den Antrag auf Förderung der Maßnahme an die Stiftung gestellt hatte.

Vorsitzender Manfred Läckes hatte Anfang Dezember die Absage schriftlich erhalten. Man danke dem Bürgerverein für die umfangreiche Begründung des Antrags, habe sich aber für ein anderes Projekt entschieden. „Kommunen können selber keine Fördermittel beantragen, das können nur gemeinnützige Vereine“, erklärt Läckes. Deshalb habe alles auch länger gedauert. Zunächst musste der Bürgerverein die Gemeinnützigkeit beantragen und dazu vorab auch alle Mitglieder um Zustimmung bitten. Auch der Verein „Bockum bewegt sich“ hat inzwischen die Gemeinnützigkeit erlangt.

Seit bald zwei Jahren wird in der Bezirksvertretung Ost über die Entschlammung der Wasserläufe im Sollbrüggenpark geredet. Die Geschwister Katharina und Marcus Thome hatten die Bezirksvertreter auf die Problematik aufmerksam gemacht. Seit 2012 hatten die engagierten Hobby-Forscher die Gewässersituation an der Linner Burg und im Sollbrüggenpark beobachtet. „Während sich in Linn in dieser Zeit kaum etwas verändert hat, hat die Geruchsbelästigung vor dem Haus Sollbrüggen deutlich zugenommen“, sagte Marcus Thome. Gemeinsam mit seiner zwei Jahre jüngeren Schwester hat er die Gewässerqualität über einen längeren Zeitpunkt untersucht und mit ihr die Ergebnisse kurzerhand in der Bezirksvertretung Ost und im Umweltausschuss vorgestellt.

Als Ursache haben sie das Laub ausgemacht, das in der Nähe der Brücke zur Musikschule ins Wasser fällt und dort verfault wie auch die Entengrütze. „Jeden Herbst kommen neue hinzu, die Blatthaufen und die Schlammschicht darunter werden immer höher“, beschreiben beide.

Die Schüler schlagen zur Verbesserung der Wasserqualität zunächst die Einrichtung eines Springbrunnens und die Verlegung des Wasserzulaufs vor, damit mehr Sauerstoff ins Wasser gelangen könne, sowie längerfristig die Entschlammung des Grabens. „Das kostet etwa 100 000 Euro, Geld, das die Stadt nicht hat“, sagt Thies. Nun wird eine Lösung gesucht.