Stadt sieht Probleme bei „Grüner Radwelle“

Vorrangschaltungen für Radfahrer würden mit Auto- und öffentlichem Verkehr kollidieren.

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Die Verwaltung sieht Schwierigkeiten bei der Umsetzung der von den Grünen gewünschten „Grünen Radwelle“ in Krefeld. „Nach unserer Einschätzung wird es in Krefeld schwer, geeignete Ampelanlagen für die Umrüstung zu finden“, teilt die Stadt mit: „Die Ampelanlagen, welche sich auf den extra im Fahrradstadtplan ausgewiesenen Fahrradstraßen befinden, kommen überwiegend aus Gründen der bestehenden Vorrangschaltung entlang der Hauptrichtung nicht in Frage. Weitere Punkte sind die Priorisierung des ÖPNV sowie die Kreuzung von bestehenden Grünen Wellen für den motorisierten Individualverkehr.“

Die Grünen wünschen sich, zunächst an zehn Kreuzungen im Stadtkern zu eruieren, ob eine „Grüne Radwelle“ eingeführt werden könnte. Dies soll dadurch erreicht werden, dass Sensoren ankommende Radfahrer frühzeitig erkennen und Ampeln anschließend auf Grün schalten.

Dazu merkt die Verwaltung an, dass Radfahrer „keine uniforme Menge“ sind: Jüngere und ältere Radfahrer, Sportler und Gelegenheitsfahrer machten es demnach schwer, eine Durchschnittgeschwindigkeit zu ermitteln. Außerdem werde der Fahrradverkehr in Krefeld häufiger als im Oberhausener Vorbild gemeinsam mit dem motorisierten Verkehr auf der Straße geführt, sodass dort keine eigenen Ampelschaltungen möglich sind.

Die Ratsfrau Ana Sanz, die den Antrag für die Grünen gestellt hatte, ist mit dieser ersten Einschätzung nicht zufrieden. „Es ist schon komisch, dass es in anderen Städten geht, hier aber nicht. Es wäre schön, wenn es probiert werden würde statt solche Vorschläge direkt abzulehnen“, sagt Sanz. Sie moniert außerdem, dass es in Krefeld immer mehr Bedarfsampeln — also Ampeln, die der Radfahrer erst aktivieren muss — gebe, die die Fahrt für Radfahrer verlangsamen. „Es ist frustrierend, wenn der Autoverkehr fließt und man sich auf dem Rad von Bedarfsampel zu Bedarfsampel hangelt. Dort wartet man in der Regel länger.“

Daher fordern die Grünen neben einer „ernsthaften Prüfung der Grünen Radwelle“ auch, dass es weniger Bedarfsampeln für Radfahrer gibt.