Stadt trommelt für Bildung
Zentrale Anlaufstelle fürs Bildungspaket wird im Seidenweberhaus eingerichtet.
Krefeld. Die Stadt zieht Konsequenzen aus dem schleppenden Start des Bildungspakets. Ab 1. Juni wird im Seidenweberhaus eine zentrale Anlaufstelle für die Antragsteller mit elf Mitarbeitern eingerichtet Dort sollen die unterschiedlichen zuständigkeiten gebündelt, Fragen beantwortet werden.
Schon der Name sei sehr sperrig sagt Sozialdezernent Roland Schiffer: Unter Bildungs- und Teilhabepaket könne sich kaum jemand der Berechtigten etwas vorstellen. Hinzu kommen die unterschiedlichen Zuständigkeiten. Je nachdem, wofür man Unterstützung beantragt, ist bisher entweder die Stadt oder das Jobcenter Ansprechpartner.
Dies alles macht Schiffer dafür mitverantwortlich, dass sich bislang nur gut elf Prozent der Berechtigten um Unterstützung beworben haben. Und das obwohl allein der Stadt Krefeld 5,3 Millionen Euro in diesem Jahr für die Förderung von Klassenfahrten, Schulausstattung oder -mittagessen, Lernförderung oder Teilnahme am sozialen und kulturellen Leben zur Verfügung stehen.
In Krefeld gibt es 16 102 Berechtiget, die Arbeitslosengeld, Sozialhilfe oder Wohngeld beziehen. Von denen haben bislang erst 1841 einen Antrag auf Förderung aus dem Bildungspaket gestellt. Durch die zentrale Anlaufstelle hofft man, die Zahl zu steigern.
Sowohl Michael Kneißel, Geschäftsführer des Jobcenters, als auch Ingo Zielonkowsky, neuer Leiter der Agentur für Arbeit, betonen, wie wichtig der Ansatz bei den Kindern sei.
„Die Zukunft der Stadt geht derzeit noch in den Schulen ein und aus“, sagt Zielonkowsky. Wenn man hier ansetze, könne man sich später teuere Maßnahmen bei Schulabbrechern oder nicht ausbildungsfähigen Jugendlichen sparen.
Nun gelte es, das Angbeot über Medien, Schulen, Kindergärten, Soazialarbeiter und die Anlaufstellen bei den Ämtern noch bekannter zu machen, damit möglichst viele Kinder aus den so genannten bildungsfernen Schichten vom Geld aus dem Bildungspaket profiteiren können.