Stadtbad: Vertrag liegt vor
Die Architekten aus Köln und Krefeld sind sich einig. Nun muss die Stadt grünes Licht für die Planung geben. Doch wegen Personalmangels zieht sich das hin.
Krefeld. Für das seit über zehn Jahren leerstehende Stadtbad an der Neusser Straße könnte es jetzt endlich eine Lösung geben. Die einstigen Kontrahenten, zwei interessierte Architektenbüros aus Köln und Krefeld, haben sich zusammengetan (die WZ berichtete). Gemeinsam haben sie jetzt einen Vertrag vorgelegt, mit dem sie von der Stadt die Option erhalten wollen, die Rettung des Denkmalobjektes vorantreiben zu können.
Planungsdezernent Martin Linne bestätigt auf WZ-Anfrage, dass der Notarentwurf bei ihm auf dem Tisch liegt. Er geht davon aus, dass man sich noch mal zusammensetzt und dann unterzeichnet. Alles sei auf einem guten Weg. „Leider geht das nicht immer so schnell, wie ich mir das wünsche“, sagt Linne und verweist auf die dünne Personaldecke in seinem Dezernat.
Von Seiten der Architekten will man zeitlich keinen Druck machen. „Wir haben den Optionsvertrag aufgestellt und parafiert. Nun ist die Stadt am Zug“, sagt der Krefelder Architekt Rainer Lucas. Zusammen mit dem Krefelder Jürgen Schwittmann und dem Kölner Büro Bruno Wassen und Stephanie Vera Gassen, will er das historische Gebäude sanieren.
Während die Krefelder Architekten sich vor Ort gut auskennen und sich gedanklich bereits seit Jahren mit den Möglichkeiten einer Sanierung des Gebäudes befassen, haben die Kölner nach eigenen Angaben einen Investor an der Hand. Der würde rund 25 Millionen Euro in das Stadtbad investieren.
Das bisherige Konzept der Kölner sieht vor, an der Neusser Straße ein Türkisches Bad (Hamam) einzurichten. „Das Stadtbad ist hierfür sehr gut geeignet, nicht zuletzt, weil die nach Geschlechtern getrennte Nutzung leicht umzusetzen ist“, sagt Bruno Wasser. Als Ergänzung kann er sich Seniorenwohnungen und Kleingewerbe vorstellen.
Mit der Reaktivierung denkmalgeschützter Gebäude hat das Kölner Büro Erfahrung. Wasser arbeitet mit seiner Tochter Stephanie Vera Gassen zusammen, die ein Büro in Dellbrück führt und sich auch auf diesen Bereich spezialisiert hat.
Die Krefelder können sich an der Stelle ein Thermalbad mit Wellness-, Fitness- und Reha-Angeboten sowie Geschäfte, Wohnungen, Büros, Praxen und Restaurants vorstellen.
Konkrete gemeinsame Pläne wollen die Architekten jedoch erst vorstellen, wenn der Vertrag mit der Stadt unter Dach und Fach ist.