Lernen Stadtgymnasium als Ganztagsschule
Das Fichte-Gymnasium an der Lindenstraße wird zum 31. Juli aufgelöst. Jahrgänge neun bis zwölf werden weiter im Gebäude unterrichtet.
Krefeld. Ein weiterer Schritt hin zum neuen Innenstadt-Gymnasium (Fichte und Arndt), für das es bisher noch keinen Namen gibt, erfolgte jetzt im Ausschuss für Schule und Weiterbildung. Über die Bezeichnung wird am Ende des Entwicklungsprozesses entschieden, sie soll aber zum Tag der offenen Tür im November 2018 stehen. Da waren sich die Politiker einig. Klar ist: Das Fichte-Gymnasium an der Lindenstraße wird zum 31. Juli 2018 endgültig aufgelöst. Die Schüler können aber trotzdem ihre Schulzeit noch zu Ende bringen. Möglich macht das die angestrebte Kooperation mit dem Arndt-Gymnasium an der Dionysiusstraße.
Die Politiker sprachen sich bei Gegenstimmen der FDP und Enthaltung der Linken im Schulausschuss dafür aus, dass das Fichte-Gebäude ab 1. August 2018 als Dependance des zukünftigen Innenstadt-Gymnasiums bestehen bleiben soll. Die Jahrgänge fünf bis acht werden laut Abstimmungsmehrheit ab 1. August an der Dionysiusstraße unterrichtet, die Jahrgänge neun bis zwölf an der Lindenstraße. Über die künftige Zügigkeit des Arndt-Gymnasiums wird nach den Anmeldungen für das Schuljahr 18/19 entschieden. Die Klassen beider Schulen sollen nach Möglichkeit zunächst in der bisherigen Zusammensetzung erhalten bleiben und möglichst auch von den ihnen bekannten Lehrern unterrichtet werden.
Zusätzlich stimmte die Mehrheit der Ausschussmitglieder für die Form des Offenen Ganztags. Die Linken enthielten sich. Sollte für einzelne Eltern der gebundene Ganztag zwingend nötig sein, gibt es am Gymnasium Horkesgath noch Aufnahmemöglichkeiten. Dass Lehrer und Schulleiter neue Technologien begrüßen, es für einen pädagogisch sinnvollen Einsatz jedoch an Konzepten, Weiterbildung und Infrastruktur fehlt, soll sich jetzt ändern. Der „Digitalpakt“ Schulen, der Fünf-Milliarden-Topf des Bundes für IT soll helfen, stockt aber an der aktuellen Regierungsbildung. Im Ausschuss war die „Vorstellung der Medienberatung im Schulamt“ und seine Neuausrichtung „Vom Medienzentrum zum Zentrum für Digitale Lernwelten“ das Thema. Dieses Zentrum soll sich vom Verleih von Breitbandfilmen hin zum Mittel- und Beratungspunkt für modernes Lernen entwickeln. „Die Schulen besitzen allesamt ein Medienkonzept, wie sie sich digital aufstellen möchten“, berichtet Jürgen Maas, Leiter des Fachbereichs Schule. „Die einen möchten Tablets, die anderen Beamer, die sie dann auch benutzen müssen.“ Doch bevor es losgehen kann: „Die Vernetzung innerhalb der Schulen ist noch nicht überall gegeben. Da müssen oft erst noch sprichwörtlich die Strippen durch die Wände gezogen werden.“
Wie es gehen kann mit der Digitalisierung in Krefelder Schulen, hat Medienberater Detlef Garbe mit seinem Unternehmen erarbeitet. Das Institut kommt zu dem Ergebnis, dass die durchgeführten Initiativen vom Land „Gute Schule 2020“ und der „Digitalpakt“ des Bundes, verbunden mit den bereits in Lehrplänen festgeschriebenen Anforderungen an Medienbildung in Schulen, nur durch eine enge und starke Kooperation von Schule und Schulträger gelingen können. Medienberaterin Anja Wortz vom Kompetenzteam Krefeld bietet Unterstützung für die Medienbeauftragten aller Schulformen bei der Umsetzung ihrer Vorhaben zur Bildung und Weiterentwicklung der Medienkompetenz der Schüler an: „Digitale Medien sollen als fester Bestandteil in den Rahmenrichtlinien und schulinternen Richtlinien verankert sein. Kooperatives, vernetztes Lernen im fachspezifischen Sinnzusammenhang und Anwendungskontext zu erfahren, stehen dabei im Vordergrund.“