Krefeld-Fischeln Abendliche Demonstration gegen Ausbau des Bunkers

Unmittelbar vor der Sitzung der Bezirksvertretung in Fischeln versammeln sich am Mittwoch die Kritiker am Marienplatz.

Zahlreiche Schützen und Vertreter der Fischelner CDU formierten sich am Mittwoch zum Protestzug und zogen zum Rathaus, wo sie an der Einwohnerfragestunde teilnahmen. Die Berichterstattung zum thematisch passenden WZ-Mobil lesen Sie in der Freitagausgabe.

Foto: Dirk Jochmann

Krefeld. Auf massiven Widerstand stoßen Pläne, Wohnungen und Gewerberäume im Bunker am Marienplatz zu bauen. Die neu gegründete Marienhof Fischeln UG mit den Gesellschaftern Heinz Klinkhammer und Geschäftsführer Hendrik Hambloch hatte das Projekt zu Wochenbeginn vorgestellt. Seitdem formiert sich der Protest — vor allem unter Brauchtumsfreunden.

Junge Union und auch Schützen haben sich spontan in einer Interessengemeinschaft „Rettet das Brauchtum“ zusammengefunden. Ihr Ziel teilen sie erklärtermaßen mit der Bürger-Schützen-Gesellschaft (BSG) und der Fischelner CDU. Die haben sich klar positioniert: kein Ja zu einer Bebauung, die Kirmes, Schützenfest oder Weihnachtsmarkt auf dem zentralen Festplatz unmöglich machen.

Am 4. Februar haben sich Vorstandsmitglieder der BSG mit Heinz Klinkhammer sowie Heinz und Hendrik Hambloch getroffen. Das Ergebnis: Solange nicht zweifelsfrei gewährleistet werden könne, dass der Erhalt des Brauchtums auf dem Marienplatz mit Schützen- und Heimatfesten, Königsvogelschießen und Kirmes nachhaltig gesichert sei, werde die Bürger-Schützen-Gesellschaft den Umbau des Bunkers nicht befürworten, betont der BSG-Vorsitzende Klaus Weichert.

Außer Ärger wegen des Lärms fürchtet Christopher Schiffer (IG Brauchtum), dass Brandschutzauflagen nicht eingehalten werden könnten. „Das Festzelt würde so nah an die neue Wohnnutzung heranragen, dass kein ausreichender Feuerwehrbewegungsplatz vorhanden ist.“ Dieser Befürchtung widersprechen die Planer.

Benedikt Lichtenberg erklärt für die CDU-Fraktion in der Bezirksvertretung Fischeln, dass seine Fraktion am Marienplatz jede Bebauung ablehne, die Brauchtumsveranstaltungen wie das Schützenfest gefährden würde. Aus Sicht der CDU fehlt eine gerichtsfeste rechtliche Absicherung, dass bei einer Bebauung aus Lärm- und Brandschutzgründen das Schützenfest stattfinden kann. Damit bestehe die Gefahr, dass die neuen Bewohner der Bunkeranlagen trotz aller Versprechungen gegen den Lärm der Brauchtumsveranstaltungen klagen.

Die Projektinitiatoren der Marienhof Fischeln UG versichern ihrerseits, dass die Duldung von Brauchtumstagen in den notariellen Erwerberverträgen ausdrücklich aufgenommen werde. Man werde darauf achten, dass aus dem Bauvorhaben keine Verschärfung der Genehmigungslage für die Brauchtumsfeste auf dem Marienplatz entstehen werden. Hendrik Hambloch: „Es wäre schon traurig, wenn nur ein Weltkriegsbunker der Garant für den Erhalt des Brauchtums in Fischeln wäre.“