Rundgang: Von der Mariensäule bis zur Clemenskirche
Die Pfarrjugend beteiligte sich an einem Rundgang durch den historischen Stadtteil.
Krefeld. Der Heimatexperte Benedikt Lichtenberg hatte am vergangenen Samstag einen besonderen Auftrag: Er führte Messdiener und Kommunionkinder durch Fischeln. Die Kinder und Jugendlichen sollten die Geschichte des Stadtteils und die der Pfarrkirche St. Clemens besser kennenlernen. Der Rundgang begann an der Mariensäule auf dem Marienplatz. Die Säule war 1855 zur Erinnerung an das Dogma von der Unbefleckten Empfängnis Mariens errichtet worden und schaut in Richtung der Clemenskirche.
Dann ging es erst mal über die Marienstraße Richtung Schwimmbad. Lichtenberg erzählte der Gruppe, die von Kaplan Marc Kubella begleitet wurde, von den einst 400 Fischelner Hauswebern und zeigte die kleinen Häuschen.
Bei Hausnummer 37 verwies er auf ein ehemaliges jüdisches Bethaus, das die Nazizeit heil überstanden hat, weil man längst zur Synagoge nach Krefeld ging. Weiter ging es über die Kimplerstraße zum Altmühlenfeld, wo heute noch der hohe Mühlenstumpf zu sehen ist. Danach ging es weiter zur historischen Gaslaterne am Haus Altmühlenfeld 243.
Anschließend informierte Lichtenberg über das alte Krankenhaus, das nach der Eingemeindung Fischelns lange als „Lungenkrankenhaus“ der Städtischen Krankenanstalten diente. Heute sind hier ein Kindergarten und ein Hilfsdienst beheimatet. Weitere Stationen: das ehemalige Armenhaus an der Rosenstraße 3 und das Pfarrhaus der St. Clemens-Gemeinde an der Clemensstraße 10. Der jetzige Bau wurde im Jahre 1729 nach einem großen Brand errichtet.
Höhepunkt war danach der Besuch der stadtbildprägenden Clemenskirche. Ihr Turm aus dem 12. Jahrhundert ist eines der ältesten Bauzeugnisse im Krefelder Raum. Benedikt Lichtenberg erzählte von den vielen Umbauten des Kirchenschiffs. Vor einigen Jahren noch entfernte man eine nicht mehr benötigte Empore. Kaplan Kubella zeigte den Teilnehmern auch eine Reliquie des Kirchenpatrons und verwies auf die große Statue von Papst Clemens. Dort hält der Heilige einen Riesenanker in der Hand, hatte doch in sehr alter Zeit der Rhein auch vor den Toren Fischelns sein Bett.
Benedikt Lichtenberg ist auch der Vorsitzende der Bürger-Schützen-Gesellschaft 1451 Fischeln. 2010 hat er einen „Historischen Rundgang“ durch seine Fischelner Heimat verfasst. Das Heftchen verweist auf 30 Stationen, die vor Ort jeweils mit einer kleinen Erläuterungstafel versehen sind.