WZ-Bus in Kütterheide: Nur Hundebesitzer haben Spaß am Spielplatz-Areal
Die Bauarbeiten an der Straße haben begonnen. Über die Pläne zum Spielplatz sind die Bewohner offiziell noch nicht informiert worden.
Krefeld-Kütterheide. Erregte Diskussionen am WZ-Bus im Baugebiet Kütterheide. Nach der Berichterstattung der WZ über die unhaltbaren Zustände der Erschließungsstraßen und des geplanten Spielplatzes nutzten viele Anwohner die Gelegenheit, ihrem Ärger über den Erschließungsträger Familienheimbau aus Erkelenz Luft zu machen. Allerdings begrüßten die Anwohner, dass wenige Tage nach Erscheinen des WZ-Artikels mit dem Bau der Straße begonnen wurde.
Kerstin Ungruhe mit ihren Kindern Leo, Lilly und Moritz: "Wir sind erleichtert über den Beginn der Straßenbauarbeiten. Wir begrüßen, dass es offenbar zu einer Beschleunigung kommt." Dennoch will sie mit anderen Mitstreiterinnen weiter aktiv bleiben. So ging am WZ-Bus eine Unterschriftenliste durch die Reihen, die der Bezirksvertretung vorgelegt werden sollte.
Anwohner sorgen sich wegen der Baumaterialien und Baufahrzeuge
Auf das andere Problem, den derzeit als Hundewiese fungierenden geplanten Spielplatz, weist Andrea Müller hin: "Wir möchten gerne einen Spielplatz, bevor unsere kleinen Kinder aus dem Hause sind."
Für Barbara Schönborn, die mit ihrem Mann und den drei Kindern direkt gegenüber des potenziellen Spielplatzes wohnt, war dieser maßgeblich für die Entscheidung des Wohnorts: "Wir sind wegen des Spielplatzes hierher gezogen. Warum passiert in dieser Sache nichts?"
Claudia Rams wohnt mit ihrer Familie seit 18 Monaten am Wetscheshof, "wir waren die Ersten hier". Sie hat Sorgen um ihre beiden Töchter Anna-Lena und Sophie: "Wir lassen die Kinder notgedrungen draußen spielen, aber gefährlich ist das schon mit den ganzen Baumaterialien und Baufahrzeugen." Diese Gefahr sieht auch Maria Roncero, die noch hinzufügt: "Die Baufahrzeuge fahren viel zu schnell durch unser Baugebiet. Das ist gefährlich für die Kinder."
Christine Lange und Tochter Renate vom Wetscheshof 42, deren Stück Straße im südlichen Teil bereits fertig gestellt ist, klagen: "So eine Sauerei. Diese Straße konnten wir nicht befahren, weil sie mit großräumigen Kanalrohren blockiert war. Erst letzte Woche sind diese Rohre beiseite geschafft worden."
Leo Wulf wohnt am Kütterweg. Er sagt: "Wir bedauern die Leute hier. Die einzigen, die sich freuen, sind die Hundebesitzer über die große Wiese, die eigentlich Spielplatz sein soll." Das sieht auch Johannes Hermanns so, der wie Wulf am Kütterweg wohnt: "Den Leuten ist viel versprochen worden, was dann nicht eingehalten wurde."
Ihre Sicht der Dinge erläuterten auch der Krefelder Regio-Vertreter Josef Krings und der Regio-Vertriebsleiter Heinrich Hucken. Eigentlich hat Regio mit der Erschließung dieses Teils des Neubaugebietes nichts zu tun, die Familienheimbau ist Vertragspartner der Stadt. Frings bezeichnete seinen Besuch deshalb als "rein privat". Dennoch erläuterten Hucken und er den Anwesenden den Straßenausbau und den geplanten Spielplatz.
Krings und Hucken präsentierten den Anwohnern sogar die offiziellen, von der Stadt abgezeichneten Spielplatz-Pläne der Familienheimbau, von der niemand vor Ort vertreten war. Krings sagte, dass das Wohngebiet längst fertig wäre, hätte sich die Stadt nicht so angestellt: "Aber denen waren die Steinkäuze ja wichtiger als die Menschen, die hierher ziehen wollten."