Ein Jahr lang im Freien arbeiten

Das Umweltzentrum am Hülser Berg bietet ab dem 1. August 2015 wieder vier Stellen für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr an.

Foto: Bischof

Krefeld. Amphibienschutz, Pflege der Streuobstwiese und Betreuung von Schulklassen — das sind nur einige der Aufgaben, die die Freiwilligen im Umweltzentrum am Hülser Berg übernehmen. Der außerschulische Lernort für nachhaltige Umweltpädagogik bietet ab dem 1. August 2015 wieder vier Stellen für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr (FÖJ) an. Wer sich für die Arbeit im Gelände bewerben möchte, sollte keine Angst haben, sich auch mal schmutzig zu machen.

Gesa Leven (19) absolviert seit dem vergangenen Jahr ihr FÖJ und ist sehr zufrieden mit ihrer Entscheidung: „Nach dem Abitur wusste ich noch nicht genau, was ich machen wollte. Ein klassisches Freiwilliges Soziales Jahr im Kindergarten oder im Altenheim kam nicht in Frage, also habe ich mich hier beworben. Die Mischung aus der Arbeit mit den Kindern und draußen in der Sonne ist genau mein Ding.“ Die 19-Jährige überlegt, im Anschluss eine Ausbildung bei der Polizei anzufangen. „Die Zeit hier hat mir gezeigt, dass ich nicht ewig in der Natur arbeiten möchte.“

Von den vier Stellen im Umweltzentrum werden zwei vom Landschaftsverband Rheinland (LVR) getragen, zwei von der Stadt Krefeld. Daraus entsteht die Vorgabe, das eine Stelle mit einem Bewerber besetzt werden muss, der Abitur hat und eine Stelle mit einem Bewerber mit mittlerer Reife. „Ein Schulabschluss ist wünschenswert, ob Abitur, Hauptschule oder mittlere Reife ist jedoch nicht entscheidend“, sagt Maren Loose vom Grünflächenamt, das für die Besetzung der zwei städtischen Stellen zuständig ist. „Uns ist wichtig, dass die Bewerber einen lückenlosen Lebenslauf haben.“

Seit dem 15. Februar können sich Interessierte auf der Online-Plattform des LVR bewerben. Parallel dazu kann eine schriftliche Anfrage beim Fachbereich Grünflächen eingereicht werden. Anschließend wird eine Auswahl zu einem Probearbeitstag im Umweltzentrum eingeladen. „Im Schnitt haben wir 10 bis 15 junge Leute, die sich für die Stellen interessieren“, so Loose. Obwohl die Altersgrenze 27 Jahre ist, sei ein Großteil der Jugendlichen nicht älter als 20 Jahre.

Luca Schieler (16) weiß schon genau, was er nach seinem FÖJ machen will: „Mein Plan ist, nach Duisburg ans Berufskolleg zu gehen und dort eine dreijährige schulische Ausbildung zum umwelttechnischen Assistenten anzufangen. Die Arbeit draußen und mit den Kindern hat mir so viel Spaß gemacht, ich möchte später unbedingt was im Bereich Landwirtschaft und Pädagogik machen.“ Lucas Tipps für die zukünftigen Bewerber: „Man sollte die Arbeit draußen mögen, offen für neue Sachen sein und eine Menge Spaß mitbringen.“

Einen festen Tagesablauf gibt es nämlich nicht, viele Arbeiten müssen nur einmal in einem Jahr erledigt werden, wie zum Beispiel der Beschnitt der Weidenköpfe. „Dadurch sind unsere Tage sehr abwechslungsreich“, sagt Gesa. „Vormittags betreuen wir das Programm für die Schulklassen, nachmittags haben wir immer etwas anderes zu tun.“

Für das ökologische Jahr können zwei Wartesemester im Studium angerechnet werden. Mindestens einer der FÖJler sollte einen Führerschein haben, um zu den verschiedenen Einsatzorten zu gelangen.