Helfer fischen Müll und Altreifen aus dem Grün
Anwohner und Vereine rücken in den Stadtteilen zum Frühjahrsputz aus.
Krefeld. Eifrig befördert die kleine Luise das alte Laub in die Tüte. Sorgfältig achtet sie darauf, dass alle Blätter hinein gelangen und keines auf dem Boden landet. Ihre viel zu großen Arbeitshandschuhe hindern sie nicht am Frühjahrsputz: „Der Müll liegt unter dem Laub, deswegen muss das erst mal entsorgt werden“, erklärt Jaqueline Kaiser, Luises Mutter. Die beiden halfen am Samstag bei dem alljährlichen Frühjahrsputz im Grönlandbezirk.
„Da liegt noch ganz viel Müll“, ruft die Fünfjährige, die mittlerweile mit einer pinkfarbenen Harke bewaffnet, dem Müll den Kampf angesagt hat. Ihre Mutter erzählt, dass sie auf dem Weg zum Kindergarten täglich an den verdreckten Beeten vorbeigehen: „Man sollte den Kindern so früh wie möglich vermitteln, die Umwelt sauber zu halten“, sagt die junge Mutter.
Von Klosetts bis hin zu Verpackungen wird alles weggeworfen, berichtet Heinz-Werner Knoop, vom Bürgerverein Grönland, der die Aktion organisiert. „Jedes Jahr vor der Pflanzperiode gehen unsere Helfer durch das Gebiet und sammeln den Müll auf, der sich über die dunkle Jahreszeit angesammelt hat“, erläutert der Vorsitzende.
Unter dem Motto „Vor der eigenen Haustür kehren“ ziehen Anwohner, Kindergartenkinder mit ihren Eltern, die Pfadfinder vom Stamm der Kreuzritter und die Schüler der Grundschule Horkesgath durch den Bezirk und machen Klarschiff.
Auch in Hüls startete am Samstag ein Frühjahrsputz der besonderen Art: Mit Handschuhen, Säcken und Pickern ausgestattet, gingen die freiwilligen Helfer dem Müll im Hülser Bruch an den Kragen.
Die fleißigen Helfer werden sogar mit dem Trecker vorgefahren: Schulkinder, Vereine und Nachbarschaften befreien das Bruchgebiet von Farbeimern, Folien, Zigarettenschachteln, Bauschutt, Altreifen und anderen Hinterlassenschaften gedankenloser Zeitgenossen.
„Seit über 30 Jahren findet dieser Frühjahrsputz statt, damit das Hülser Bruch wieder attraktiv für Besucher ist“, sagt Klaus-Dieter Ohlig vom Hülser Bürgerverein. Birgit Rückert und ihr Sohn Jason sind zum ersten Mal dabei: „Wir wohnen hier und gehen immer mit dem Hund spazieren, da wollen wir natürlich helfen, den Müll zu beseitigen“, sagt Rückert. Der sechsjährige Jason kann es kaum abwarten, mit Picker und Mülltüte durch den Wald zu stapfen. „Wenn wir spazieren gehen, sammelt er auch den Müll gewissenhaft auf“, erzählt seine Mutter.
Nachdem die Gebiete rund um den Hülser Bruch und Grönland wieder einladend aussehen, haben sich die Helfer eine Stärkung mit warmer Erbsensuppe redlich verdient.