Eine rote Fassade, wo bisher Haus Steckendorf stand
Architekt Georg von Houwald legt Pläne für den Neubau an der Moerser Straße vor. 25 Sozialwohnungen entstehen.
Krefeld. Tiefes Rot zieht die Blicke auf sich: Wo bis Anfang Oktober das "Haus Steckendorf" als eines der ältesten Häuser in der Innenstadt die Blicke auf sich zog, entsteht in Kürze ein viergeschossiges Wohnhaus. Architekt Georg von Houwald hat seine Pläne für das Grundstück an der Moerser Straße vorgestellt.
Für die alte Gaststätte war in der Vergangenheit schon zweimal ein Abrissantrag gestellt worden. "Sehr bedauerlich, aber das Haus ist nicht denkmalwürdig", hatte Gerhard Hanisch von der städtischen Denkmalbehörde im städtischen Denkmalausschuss erklärt. Auch das Rheinische Amt für Denkmalpflege war zu keinem anderen Ergebnis gekommen.
Nach dem Entwurf von Georg von Houwald erhält der Neubau, der gegenüber dem bisherigen Haus in der Fluchtlinie zurücktreten muss, 25 Sozialwohnungen mit zwei bis fünf Zimmern. Die Wohnungen sind teilweise mit Balkon oder mit Dachterrasse ausgestattet.
Ein Dachgarten soll allen Bewohnern zur Verfügung stehen. Der Innenhof wird begrünt. Für die Bewohner entsteht eine Tiefgarage, von der aus ein Aufzug bis ins Dachgeschoss führt.
Drei Zweizimmerwohnungen werden rollstuhlgerecht ausgebaut, alle Wohnungen sind barrierefrei. Die Aufenthaltsräume erhalten bodentiefe Fenster zum Öffnen. Das Haus soll an die Fernwärmeversorgung angeschlossen werden.
Ende 2001 beschäftigte der Stadtrat sich bereits mit dem alten Haus Steckendorf. Es wurde damals vorläufig unter Schutz gestellt, Obere und Untere Denkmalpflege sollten prüfen, ob es "stadtbildprägende Bedeutung" hat. Der Denkmalschutz wurde nicht gewährt, der genehmigte Abbruch allerdings auch vollzogen. Doch auch der erneute gastronomische Versuch bewährte sich nicht.
Das abgebrochene Haus ging auf einen Bau aus dem Jahr 1820 zurück, der wiederum an der Stelle eines früheren Hofes stand. Die Nebengebäude wurden 1937 abgerissen, die Gaststätte bestand seit 1932, wurde 1955 umgebaut und war vor allem in den 60er Jahren beliebt.
Die stadtbildprägende Bedeutung des Neubaues könnte durch die geplante rote Fassadenfärbung und die strukturierte Fassade entstehen sowie durch die Zurücksetzung des deutlich erkennbaren Dachgeschosses.