Hölsche Komödie und die Jugendbühne: Neue Theatersaison - Viel mehr als nur provisorisch
Die Hölsche Komödie und die Jugendbühne bereiten sich auf die Theatersaison vor.
Hüls. Schon seit Ende September zieht es die begeisterten Laienschauspieler der Hölschen Komödie jeden Donnerstagabend ins Heinrich-Joeppen-Haus zur Probe. Man hat Erfahrung mit dem Ablauf der Theatersaison: Nach den Sommerferien beginnen die Proben im großen Saal.
Hohe Anforderungen werden an die Fantasie der Schauspieler gestellt, denn es gibt zu diesem Zeitpunkt natürlich noch keine Bühne oder Kulissen. Mit Stühlen markieren sie ihre Aktionsfläche, Lücken in den Stuhlreihen deuten Türen an, durch die man auf die Bühne treten kann.
Bei diesem Provisorium muss Ludwig Croonenbroeck als „Regisseur, Intendant und Chef vom Ganzen“ schon mal einen Akteur darauf hinweisen, dass er gerade durch die Wand gegangen ist. „Die Ein- und Ausgänge muss man extra üben“, sagt er.
Noch ist es auch erlaubt, mit dem Textbuch in der Hand auf der Bühne zu agieren. Im Februar ist dann Schluss damit und der Souffleur kommt noch stärker zum Einsatz. In dieser Saison hat Werner Stenmans diese verantwortungsvolle Aufgabe übernommen.
Für die kommende Aufführungsreihe im März wurde „Sei im Pool mein Krokodil“ von Bernd Spehling „eingekauft“. Nicht nur die Textbücher müssen erworben werden, auch für die Aufführungen sind nach der Zahl der Zuschauer Tantiemen zu bezahlen.
Als Intendant sieht das Croonenbroeck aus Erfahrung realistisch: „Das wird wohl ein Verlustgeschäft, beziehungsweise plus minus Null ausgehen.“ Da passt es auch gut zur Strategie der Hölschen Komödie, dass quasi zur Halbzeit der Proben Weihnachten anstand, wo man als Hülser fast die Verpflichtung zu haben schien, Theaterkarten unter den Tannenbaum zu legen.
Der Vorverkauf der Komödie aus einem Ferienclub ist zufriedenstellend, doch das Stück der Jugendbühne „Sind wir schwanger?!“ will nicht so recht laufen. Dabei werden die neun jungen Schauspieler in ihrem Stück nicht nur alles das bieten, was zu einer romantischen Komödie an Liebe, und Eifersucht gehört. Stolz ist der Chef vom Ganzen auf den Autor des Stückes und Regisseur Steffen Kießling. Dieser bringt seine Berufserfahrung als ausgebildeter Stuntman mit ein, und so verblüffen die Hülser Schauspieler auch schon mal mit bühnenreifen Prügeleien, bei denen keiner Schaden nimmt.
Wenn dann die Aufführungen anstehen, können die Schauspieler auf ein eingespieltes Helferteam zurückgreifen. Für die Familienangehörigen, vor allem „die Herren der Damen“, kommt der große Einsatz. Aufbau und Technik fordern alle, auch die Pfarrjugend packt mit an. Doch nun gilt es erst einmal, möglichst viele Theaterkarten unters Volk zu bringen.