Hüls: 600 Wanderfreunde schnüren dieStiefel für den Kappes
Zum 22. Mal machten sich die Teilnehmer auf den bis zu 20 Kilometer langen Weg rund um Krefeld.
Krefeld. Die Ermunterung im Vereinsnamen wäre an diesem windigen Herbsttag nicht nötig gewesen: Reichlich frisch war die Lage, als der Hülser Wanderclub "Frisch auf" seinen 22. internationalen Wandertag auf gekennzeichneten Wegen von sechs, zwölf und zwanzig Kilometern Länge startete.
Gut 600 Wanderfreunde nahmen teil, davon 30 aus dem belgischen Kelmis. Sie waren schon früh mit dem Bus angereist. Um 6 Uhr standen die ersten vor der Tür des "Goldenen Hirschen", der in diesem Jahr erstmals die Wanderzentrale bildete.
Nach dem Schlürfen des Startkaffees ging es eine Stunde später los. Bisher hatte der 1983 gegründete Club mit 90 Mitgliedern die Gesamtschule Reepenweg genutzt.
Nach der letzten Startkarten-Ausgabe für 1,50 Euro konnte Vorsitzender Hans Decku (65) am Mittag die erste Teilnehmer-Bilanz ziehen: Aus Mönchengladbach waren 68 Wanderfreunde gekommen, aus Dorsten 47, aus Dülmen 42.
Die größte Gruppe stellten die Radsportler des Hülser Sport-Vereins (HSV), die wissen wollten, ob sie auch ohne Drahtesel voran kommen. Mit der Gesamtzahl ist Hans Decku angesichts der Witterung zufrieden: "Im vergangenen Jahr hatten wir über tausend Teilnehmer, aber da war gutes Wetter."
Die Routen führten durchs Hülser und Inrather Bruch und über den Hülser Berg bis nach Neukirchen-Vluyn. Rund 40 Helfer des Clubs waren am Wandertag im Einsatz: an den Kontrollstellen, zum Getränkeausschank auf den Touren und zur Speisenausgabe in der Zentrale. Dort gab es belegte Brötchen, Erbsensuppe und Frikadellen.
Sogar zwei prominente Wanderer konnte Decku begrüßen: Der Landesvorsitzende des Deutschen Volkssportverbandes, Dietmar Jäger, nahm auf Schusters Rappen teil, um sich die vom Club eingerichteten permanenten Wanderwege - den Pottbäcker- und den Kapuzinerweg - anzusehen. Zudem war Oberbürgermeister Gregor Kathstede auf einen Abstecher nach Hüls gekommen, um Organisatoren und Teilnehmer zu ermuntern.
Im Ziel angekommen, erwartete die Wanderer Schunkelmusik im Saal des "Goldenen Hirschen". Hier wurde offenkundig, dass das Durchschnittsalter der Aktiven im oberen Bereich liegt. Decku: "Wir haben eine Reihe von über 80-jährigen Teilnehmer, die nicht nur die kurze Strecke gehen."
Zur Belohnung gab es für alle einen dicken Kappes vom Wagen des Bauern Fonken aus St. Hubert. Dieser Abschluss ist für viele auch ein Grund fürs Kommen. So sah man noch Stunden später viele Menschen mit leuchtenden Weißkohlköpfen in der Hand sich auf den Heimweg machen. Ma.