Geschichte Leon Kaufmann besucht sein Elternhaus in Hüls

Das Haus Herrenweg, das jetzt die Lebenshilfe nutzt, hat eine interessante Geschichte: Dort lebte die jüdische Familie Kaufmann.

Foto: Lebenshilfe

Krefeld. Das Haus Herrenweg hatte interessanten Besuch: Aus den Niederlanden reiste Leon Kaufmann an. Er war im Juni dieses Jahres am Haus an der Rektoratsstraße 15 vorbeigegangen und schrieb dann eine E-Mail an die Lebenshilfe: „Gestern besuchte ich Krefeld-Hüls und war positiv überrascht über den renovierten Zustand des Hauses. Sehr gefreut habe ich mich über die neue Bestimmung.“

Den 1948 in Heerlen geborenen Professor verbindet die eigene Familiengeschichte mit dem Haus. In ihm lebten seine Großeltern Lazarus Kaufmann und Paula Kaufmann-Daniels, sein Vater Sally (für Salomon) und sein Onkel wuchsen dort auf.

Leon Kaufmann hat die Geschichte seiner Familie gründlich erforscht. Viele seiner Vorfahren haben den Krieg und das Dritte Reich nicht überlebt. Nationalsozialisten haben viele Mitglieder der jüdischen Familie deportiert und umgebracht.

Auch Mitarbeiter der Lebenshilfe konnten etwas zur Erforschung der Familiengeschichte der Kaufmanns beitragen, denn sie kennen sich in Hüls aus und wissen, wen man fragen kann. Sie haben Leon Kaufmann eingeladen, sich das Haus anzusehen und den Bewohnern von seinen Vorfahren zu erzählen.

Der Gast trat gerne durch die Tür, durch die schon seine Großeltern ein und aus gingen. Auch das alte Eichen-Tor, ganz hinten an der Außenwand, gab es damals schon. Kaufmann kletterte auch in den Keller und bemerkte im Innenhof einen Schleifstein, den vielleicht schon seine Familie nutzte.

In einer Kaffeerunde erzählte Leon Kaufmann den Bewohnern und Mitarbeitern von seiner Familie und zeigte einige alte Fotos. Alle hörten ihm gerne zu, und er wiederum ließ sich aus dem Leben der Bewohner berichten. Leon Kaufmann hat versprochen, noch mal wiederzukommen. „Ich habe auch Kontakt zu dem Eigentümer“, berichtete er. Red