Warnung vor Bakterien Trinkwasser-Belastung in Krefeld-Hüls: Weitere Untersuchungen geplant - Hamsterkäufe im Stadtteil
Krefeld · Nachdem die Krefelder Stadtwerke vor einer Leitungswasser-Belastung mit Bakterien gewarnt haben, hat es einen regelrechten Ansturm auf das Wasserangebot der Nahversorger gegeben. Derweil sind weitere Proben entnommen worden.
„Für heute wird es reichen“, sagt Karl-Heinz Geppert. Der Mitarbeiter des Kempken-Edeka-Marktes im Krefelder Stadtteil Hüls meint damit die Vorräte an Trinkwasser in allen angebotenen Variationen. Nachdem sich die Nachricht über die Belastung des Leitungswassers mit Enterokokken (Milchsäurebakterien) am Mittwochnachmittag verbreitet hatte, habe es einen regelrechten Ansturm auf Wasser-Sixpacks und Co gegeben, erklärt der Mitarbeiter des Hülser Marktes weiter.
Karte zeigt betroffenes Gebiet in Krefeld-Hüls
Krefelds Stadtwerke mussten sich unterdessen um zahlreiche Anfragen — unter anderem bei Facebook kümmern. Dort wurde auch eine Karte des betroffenen Gebiets veröffentlicht. Betroffen sei der Stadtteil Hüls inklusive Hülser Berg bis zur Hülser Straße - Höhe Hausnummer 810. „Außerhalb ist alles in Ordnung“, hieß es bei Facebook unter anderem. Dies könne man anhand des Wassernetzes so genau sagen, erklärte ein Sprecher der Stadtwerke. „Durch Schiebersysteme im Trinkwassernetz sind die Leitungen abschottbar. Der Ortsteil Hüls wird separat versorgt. Der Schieber an der Krefelder Straße war und ist geschlossen“, heißt es dazu weiter von den Stadtwerken.
Weitere Proben sollen Aufschluss über mögliche Belastung geben
Am Donnerstag wurde eine Zweitprobe des Trinkwassers im Bereich Hüls entnommen und untersucht. Diese war ohne Befund. Enterokokken oder andere mikrobiologische Auffälligkeiten seien nicht festgestellt worden, teilten die Stadtwerke am frühen Abend mit. Trotzdem raten das Gesundheitsamt und der Netzbetreiber NGN vorerst davon ab, Trinkwasser in Hüls wie gewohnt zu verwenden. (Siehe Infokasten). Weitere Proben werden über das Wochenende im Hülser Netz genommen.
Enterokokken seien am Mittwoch bei einer Routineuntersuchung aufgefallen, die so im Wassernetz täglich durchgeführt werden. Die betroffene Probe sei im Bereich Hüls entnommen worden. Die Belastung, sei diese auf das Hülser Gebiet beschränkt.
Edeka-Markt in Krefeld-Hüls hat Wasser nachgeordert
Der Hülser Edeka-Markt hatte sich bereits am Mittwoch auf eine länger anhaltende hohe Nachfrage nach Wasser eingestellt. Vom sprungartigen Anstieg der Wasserverkäufe sei man am Mittwochnachmittag zunächst überrascht gewesen. Die Kunden hätten „alles gekauft, was da war“. Auf einmal habe sich das Angebot an Wasser viel schneller geleert als sonst üblich. Von Kunden hätten die Mitarbeiter dann auch von der möglichen Belastung erfahren. Noch am Mittwoch habe man im Edeka-Markt an der Kempener Straße reagiert und nachbestellt. Am Freitag soll dann eine neue Wasser-Lieferung ankommen, so Geppert.