Waldschule: Iltis, Eule und Singvogel aus der Nähe betrachten
Die Kreisjägerschaft erklärt Kindern die heimische Natur und Tierwelt. In der Waldschule am Hülser Berg können sich Iltis, Eule und Singvogel aus der Nähe betrachten.
Hüls. Mit stechendem Blick schaut ein präparierter Mäusebussard von der Wand herüber. Der Eichelhäher und die Eule sehen da schon wesentlich freundlicher aus. Noch ein wenig schüchtern blicken die Kinder um sich. Nach diesen ersten spannenden Entdeckungen im Nebenraum des Restaurants Bergschänke riskieren sie auch einen Blick in die großen Vitrinen.
Unzählige Präparate sind darin ausgestellt; Vom Bisam über Singvögel bis hin zum Dachs ist alles dabei - sogar ein Kormoran ist in der Waldschule zu bestaunen.
So klein ist ein Illtis? Und warum liegen die Augen von dem seltsamen Vogel so weit oben am Kopf? Kriegen Wildschweine Schnupfen, wenn sie die ganze Zeit mit ihrer Nase im kalten Schlamm wühlen? Fragen, die Christiane Waldhausen und Robert Obertreis von der Kreisjägerschaft mit viel Begeisterung beantworten.
"Der komische Vogel ist eine Waldschnepfe", erklärt Waldhausen dann geduldig. Mit ihren Augen könne sie jeweils einen Blickwinkel von bis zu 180 Grad erreichen und somit auch nach hinten sehen. Da sie sich häufig am Boden aufhielte, habe sie auch den Lebensraum über sich im Blick.
Die stationäre Waldschule am Hülser Berg gibt es seit zirka anderthalb Jahren. Seit zehn Jahren existiert bereits "eine rollende". Ein Wagen, ausgerüstet mit zahlreichen Tier-Präparaten besucht aber heute noch den Traarer Bauernmarkt oder den Flachsmarkt. "Er kommt stets gut an", sagt Brigitte Wersch, ebenfalls von der Kreisjägerschaft.
Die Idee, die hinter diesem Projekt steht, ist einfach: Mit der Waldschule möchten die Krefelder Jäger den Blick der Kinder für die heimische Tier- und Pflanzenwelt schärfen. Zum anderen soll mit dem negativen Image des Jägers aufgeräumt werden. "Wir erschießen schließlich nicht wahllos Tiere", erklärt Obertreis. Es diene einem Zweck und das wollen sie den Kindern erklären.
In der Waldschule ist Anfassen nicht verboten. Mit seichten Handstrichen befühlen die Kinder Gefieder und Felle. "Sie ekeln sich überhaupt nicht vor den ausgestopften Tieren", sagt Obertreis, Jäger und Restaurantbesitzer. Nach der Theorie geht es dann in den Wald. Bei den drei Gehegen mit Rot-, Schwarz- und Dammwild wird ein kurzer Stopp eingelegt und Genaueres zu den Tieren erklärt.
Danach geht es mit einem Fernglas und einer Becherlupe bewaffnet auf Erkundungstour. Besonders beliebt ist das Thema "Baum", seine Eigenarten, die Rinde und welche Lebewesen in ihm oder auf ihm Leben. "Wir erklären alles natürlich in einfachen Worten, nicht im Jägerjargon", sagt Obertreis.
Bereits vielen Kindern hat die Waldschule wissenswerte Einblicke beschert. Sie sehen den Wald jetzt mit ganz anderen Augen und haben hoffentlich mehr Verständnis für die Notwendigkeit des Jägers.