Die Handwerker der Pauluskirche

Fünf Männer haben es sich zur Aufgabe gemacht, ehrenamtlich zu mauern, zu installieren und zu helfen, wo sie können.

Inrath. Sie handeln quasi im Auftrag des Herrn. Das Handwerker-Quintett von der Pauluskirche am Moritzplatz besteht aus Dieter Hohnen, Andreas und Siegfried Betcher, Reinhard Kohlfing und Theodor Schmitz. Die Fünf bieten das, was sie handwerklich gelernt haben, ihren Mitbürgern (nicht nur Gemeindemitgliedern) als Dienstleistungen an. Amir nennen sie sich — Aktive Männer im Ruhestand, allesamt sind sie Mitglieder der evangelischen Paulus-Pfarrgemeinde.

Allerdings, so Pfarrer Volker Hendricks, wollen sie keineswegs dem heimischen Handwerk ins selbige zu pfuschen. Die Leistungen seiner Truppe, stellt auch Koordinator Dieter Hohnen (69) vom Wilmendyk klar, sind ehrenamtlich. „Es werden nur kleine Reparaturen ausgeführt, die im Rahmen unserer Möglichkeiten liegen.“ Es entstünden zwar keine Lohnkosten, die notwendigen Materialien aber müsse der „Kunde“ tragen, betont der Diplom-Ingenieur.

Werkzeugmacher Siegfried Betcher (77) zählt die Tätigkeitsfelder auf: „Wir bieten Elektroarbeiten an, sanitäre Installationen, Holz- und Maurerarbeiten.“

Aber auch beim Ausfüllen von Formularen seien die rüstigen Rentner behilflich. Zielpublikum seien dabei vor allem hilfsbedürftige Mitbürger. „Es gibt Menschen, die sind aus verschiedenen Gründen nicht mehr in der Lage, eine Glühbirne auszuwechseln. Ein Handwerksbetrieb dafür wäre einfach zu teuer. In solchen Fällen springen wir ein“, sagt Betcher.

Ins Leben gerufen wurde der Arbeitskreis im Jahr 2002, als die Gemeindehelferin Ulrike Hendrichs auf solche Probleme hingewiesen hatte. Im Nu hatte sich daraufhin die Gruppe der handfesten Hilfe zusammengefunden. In den zurückliegenden zehn Jahren hätten sie rund 250 Hilfsanfragen abgearbeitet. Auch der Aufbau einer kompletten Küche für eine Frau habe dazu gehört. „Drei Tage haben wir dafür gebraucht“, ächzt Siegfried Betcher im Rückblick.

„Als sie dann ein paar Jahre später wieder anrief und fragte, ob wir die Küche wieder ab- und nach dem Umzug wieder aufbauen würden, haben wir dankend abgelehnt“, schmunzelt der Werkzeugmacher vom Breiten Dyk. Amir nimmt zwar kein Geld für die Hilfsleistungen, aber, so Pfarrer Hendricks, „eine Spende für die Gemeindekasse ist immer willkommen.“