Brautpaare trainieren für den Hochzeitstanz
Der TSC Preussen macht Heiratswillige fit für ihren großen Tag. Neben Walzer steht auch Discofox auf dem Programm.
Krefeld. Nach dem Essen kommt der Eröffnungstanz. Nicht wenigen Brautpaaren steht dann der Schweiß auf der Stirn. Der erste Tanz gehört ihnen, und niemand möchte sich auf seiner Hochzeit blamieren. Wäre doch schön, wenn frisch Vermählte über das Parkett schweben könnten, dachte sich Karin Lüders, 1. Vorsitzende des TSC Preussen. Flugs rief sie einen Crash-Tanzkurs ins Leben. „Geheiratet wird immer“, sagt Karin Lüders. Alles ist für den schönsten Tag im Leben perfekt geplant. Alles, bis auf den Hochzeitstanz. Darum soll der neue Blitzkurs für Brautpaare in den Clubräumen an der Pestalozzistraße 45 einen festen Platz im Programm bekommen. Am Sonntag war Premiere.
Noch stehen die vier Paare etwas verloren in dem großen Tanzsaal. Während die Frauen durchweg optimistisch heiter in die Runde blicken, sehen die Herren aus, als verließe sie gleich der Mut. Petra und Erhard Cramer wollen nur ihre Tanzschulkenntnisse von früher auffrischen. Ihr Sohn Constantin hat gerade Abitur gemacht, und der Abi-Ball naht drohend.
Bei Peter Maj, Tanzlehrer seit 30 Jahren, lernen die Paare in den nächsten vier Stunden Grundschritte und leichte Figuren von Walzer, Wiener Walzer, Discofox und Cha-Cha-Cha. „Heute Abend seid ihr alle Tänzer“, garantiert er. „Tanzen ist wie Gehen, nur mit Musik.“
Jennifer-Janis Frank und Christian Maritzen heiraten am 7. Juli. Der künftige Bräutigam nennt sich einen „blutigen Anfänger“ und möchte an seinem Hochzeitstag „nur den Eröffnungstanz mit Anstand überstehen“. Das Paar hat als Unterstützung die Trauzeugin samt Partner mitgebracht. Peter Maj lässt es „langsam und gemütlich“ angehen, „nur kein Stress“. Die richtige Tanzhaltung einnehmen, dann heißt es zu den Klängen eines langsamen Walzers: „Vor, seit, schließen, eins, zwei, drei, fertig.“
Rainer Kablitz war „vor gefühlten 100 Jahren in der Tanzschule“. In fünf Tagen ist seine Trauung, und Kablitz fühlt sich trotz beruhigender Worte leicht gestresst. Seine Zukünftige Petra Träger profitiert von ihren Grundkenntnissen und ist sich gewiss: „Das wird schon funktionieren“. Die Paare drehen sich auf dem Parkett. „Okay“, klatscht Peter Maj nach 15 Minuten zufrieden in die Hände, „erstaunlich gut.“