Nord: Der Kleingarten verbindet

Im Immenhof fühlen sich Gärtner aus aller Herren Länder heimisch. In diesem Monat feiert der Verein sein 80-jähriges Bestehen.

Krefeld. Am Anfang waren die Imker. Sie gaben dem Gebiet am Grünen Dyk seinen Namen: Immenhof. Imme — so nannten die Imker damals die Westliche Honigbiene. Den Imkern folgten die Kleingärtner. Es entstand eine fruchtbare Zusammenarbeit bis heute: In diesem Monat kann die Kleingartenkolonie Immenhof ihr 80-jähriges Bestehen feiern.

Bei der Gründung des Kleingärtnervereins ging es den 56 Pächtern um günstige Aufbesserung des Speiseplans und Entlastung des Haushaltsbudgets. Es waren schlechte Zeiten damals, im Jahr 1933. „Die Selbstversorger bauten hauptsächlich Gemüse und Obst an. Bei dem Wohnungsmangel in der damaligen Zeit haben hier auch viele Familien gelebt“, berichtet Vorstandsmitglied Volker Weyers.

Heute pflanzen die Pächter auf ihren Parzellen neben Obst und Gemüse auch Rosen und Malven an. Außerdem genießen die Kleingärtner ihre Freizeit im Grünen. Viele sitzen an diesem sonnigen Nachmittag unter den Bäumen im Schatten, lesen und lassen die Berieselungsanlage arbeiten.

„135 Gärten sind heute auf 55 400 Quadratmetern verteilt. Zehn Imker sind noch darunter“, teilt Vorsitzender Horst Görtz mit. „Keine Parzelle steht leer, es gibt viele Anfragen. Wir legen Wert auf Familien mit Kindern. Sie rücken nach, wenn die Älteren ihre Gärten aufgeben.“ Der Immenhof sei wie das Paradies, erklärt er weiter. „Hier können sich die Kleinen ohne Gefahr austoben.“

Die Besitzer kommen aus aller Herren Länder. Görtz: „Die Pächter des Geländes stammen beispielsweise aus der Türkei, Italien, Portugal oder England. Die Arbeit auf der Scholle verbindet.“ Und nicht nur das. Seit einiger Zeit wird das Vereinsheim gemeinsam saniert. Der neue — ebenfalls verjüngte — Vorstand packt an. „Wir arbeiten gemeinsam und tragen Spenden zusammen. Hier gab es einen 40-jährigen Reparaturstau“, sagt Görtz.

So wurden bereits der große Saal und die Vereins-Gastronomie im Haus von 1951 saniert. Die elektrischen Anlagen wurden erneuert, die Fenster ausgetauscht, Wände und Böden neu hergerichtet. Zum 80. Geburtstag ist die große Terrasse fertig gefliest. „Ob wir die Außenwände bis zur Feier fertigbekommen, ist noch nicht sicher“, berichtet der Vorsitzende. Sei’s drum. Die Kleingärtner werden das 80-Jährige feiern, auch wenn noch nicht alles in Ordnung ist. Heute beginnt der Zeltaufbau, Gärten und Wege werden geschmückt, und das erste Fässchen kommt unter den Hammer.

Morgen startet um 15 Uhr das Kinderfest, und ab 18 Uhr sind die Erwachsenen an der Reihe. Die Pappköpp spielen und die Band Endlos. Am Sonntag beginnt um 11 Uhr der Frühschoppen. Dann tritt auch der SWK-Männerchor auf.