Anlieger wehren sich gegen Raser am Obergplatz
An die Straße grenzt ein umzäunter Spielplatz. Anwohner sehen die Kinder in Gefahr.
Krefeld. Ganz so schnell, wie Heinz-Werner Knoop vom Bürgerverein Grönland es beschreibt, brettern die Autos dann doch nicht durch die Straße am Obergplatz. Aber wenn Knoop davon spricht, dass die Wagen „auf zwei Rädern in die Straße einbiegen“ ist das auch eher bildlich gemeint. Tatsächlich rasten Fahrer, die von der St. Töniser Straße kommen, nicht selten mit Tempo 60 oder 70 durch die Siedlung — obwohl es sich um eine Tempo-30-Zone handelt. „Die Leute nutzen den Weg als Abkürzung. Und wer abkürzt, hat es eilig. Und wer es eilig hat, fährt meist zu schnell“, ärgert sich Knoop.
Auch die Anwohner sind besorgt. Denn neben der Straße befindet sich ein großer Kinderspielplatz. Der sei zwar eingezäunt. „Aber wenn zum Beispiel ein Ball über den Zaun fliegt, klettern die Kinder einfach über die Begrenzung und laufen auf die Straße“, erklärt Anlieger Harry Preis. Dass bisher noch kein schlimmer Unfall passiert sei, sei verwunderlich.
Zumal die Straße oft komplett zugeparkt sei. „Die Wagen stehen selbst dort, wo sie dies gar nicht dürfen, zum Beispiel vor dem Eingang zum Kinderspielplatz“, ärgert sich Preis. Das sei problematisch, da so die Sicht auf die Kinder, die den Spielplatz verlassen und über die Straße laufen, erschwert werde. „Und weil sich auf der andere Seite ein Kiosk befindet, passiert das oft.“
Preis und Mitstreiter Frank Wiemes haben in Zusammenarbeit mit dem Bürgerverein Unterschriften gesammelt und die Liste der Polizei übergeben. Darin stellen sie die Forderung, die Geschwindigkeit im Wohngebiet strikter zu kontrollieren. Außerdem sei es sinnvoll, zu überwachen, ob Vorfahrtsregeln eingehalten werden, „damit beim Abbiegen am Obergplatz, auf der Fürstenbergstraße zum Weeserweg und der Kreuzung Weeserweg/Süchtelner Straße Fußgänger nicht behindert oder gefährdet werden“.
Die Polizei nimmt diese Bitte ernst. „Wenn wir Hinweise bekommen, gehen wir denen auch nach“, erklärt Polizeihauptkommissar Acor Kniely. Möglich sei zum Beispiel, die Straße über einen längeren Zeitraum zu beobachten.
Auch die Verwaltung will aktiv werden. „Der Außendienst wird die Parksituation bewerten können. Sollten tatsächlich Parkverstöße vorliegen, wird dort regelmäßig kontrolliert“, erklärt Pressesprecher Manuel Kölker. Eine Aufpollerung der Straße, wie Preis und Wiemes vorschlagen, sei allerdings nicht möglich, „da keine Unfalllage gegeben ist“. „Dafür hat die Stadt sowieso kein Geld“, ist auch Knoops Einschätzung, der mit dem Thema dennoch an die Bezirksvertretung herantreten möchte.