Drehscheibe für Dampfrösser instand gesetzt
Das unter Denkmalschutz stehende Historische Bahnbetriebswerk erhält schrittweise eine neue Infrastruktur.
Krefeld. Eisenbahnliebhabern schlägt auf dem Gelände des Historischen Bahnbetriebswerks unweit des Hauptbahnhofs das Herz höher: Ein Ringlokschuppen mit einer Dampflok und diversen Dieselloks, davor eine Drehscheibe, die morgens noch zwei Lokomotiven den Weg zu den Einfahrtsgleisen geebnet hat. Und nachmittags - nach dem Einbau eines neuen Motors - schon wieder den Betrieb aufnimmt.
Dass die aufwendigen Reparaturarbeiten an der historischen Drehscheibe für insgesamt 16000 Euro jetzt durchgeführt werden können, verdankt das Werk zum Teil der IHK-Jubiläumsstiftung, die dafür 7500 Euro gespendet hat. "Das Geld ist hier im Sinne des Denkmalschutzes gut angelegt", so Jan Wellem Maurenbrecher, Vorsitzender des Kuratoriums. "Wir sind sehr froh über die Unterstützung, denn bis auf das Dach des Lokschuppens haben wir alle Instandsetzungsarbeiten bisher allein finanziert", ergänzt Hermann-Josef Geiger, Mitinhaber der Bahnbetreibergesellschaft und Vorstandsmitglied des Fördervereins.
Vor allem sei die Drehscheibe mit einer maximalen Traglast von 370 Tonnen (eine Dampflok wiegt etwa 130 Tonnen) als Herz eines Ringlokschuppens unverzichtbar. Mit der Krefelder Firma Elmo-Voss hat man sogar einen Motor-Lieferanten aus der Seidenstadt gefunden. Zu dem Gelände gehören außerdem eine Triebwagenhalle, Werkstätten, Lager und Büros, die alle genutzt werden.
"Wir sind hier keineswegs nur ein Museum, sondern ein lebendiges Werk, in dem auch aktuelle Schienenfahrzeuge instand gesetzt werden", betont Manfred Rüster. Der Reiz dieser Anlage sei, dass sie an 365 Tagen im Jahr für den Bahnbetrieb geöffnet ist und dass ständig neue Loks zu besichtigen sind, so der Technische Betriebsleiter.
Sonntags dürfen Besucher im Lokschuppen sogar in den Lokführerstand klettern oder im Nachbargebäude fünf Modelleisenbahnen mit unterschiedlichen Spurbreiten bewundern. Nicht zuletzt dank des Super-Sommer-Tipps der WZ hätten sich letzten Sonntag etwa 150 Besucher hier getummelt.