Eine grüne Oase seit einem Vierteljahrhundert
Baackeshof: Aus dem Verbund mit dem Gartenbau-Verein Krefeld-West ist der Kleingartenverein Gripswald entstanden. Das wird gefeiert.
Krefeld. Haus Gripswald in Bösinghoven-Ossum galt im 15. Jahrhundert als bedeutender Adelssitz. Danach ist auch die Gripswaldstraße im Westen Krefelds benannt. Dort, zwischen Forstwaldstraße und Baackesweg, feiert in diesen Tagen eine grüne Oase ihr 25-jähriges Bestehen: Die des Kleingartenvereins Gripswald mit 38 Parzellen. Das Gelände an der Schluff-Trasse ist 13 500 Quadratmeter groß und eine Besonderheit: Es ist völlig offen, sehr zur Freude zahlreicher Spaziergänger und Anwohner.
Vor 39 Jahren erfolgte der erste Spatenstich. Auf einer ehemaligen Ziegelei entstanden mit viel Eifer und Eigenarbeit die ersten 20 Gärten. 1971/72 kamen 18 hinzu, alles noch im Verbund mit dem Gartenverein Krefeld-West. 1982 löste man sich aus der Gemeinschaft und steht bis heute als Kleingartenverein Gripswald auf eigenen Füßen. Die Gründe für das Verlangen nach Selbständigkeit lagen auf der Hand: Raus aus der Anonymität eines 160 Gärten umfassenden Geländes und Aufbau einer überschaubaren Gemeinschaft in familiärer Atmosphäre. Von den Laubenpiepern, die damals den Sprung auf die eigene Scholle wagten, bearbeiten bis heute noch zwölf Gripswälder ihre Parzelle. Sie werden auf der Jubiläumsfeier am 18. August durch den Vorstand geehrt.
Der aktuelle Mitgliederstand besteht bereits seit einigen Jahren aus einer internationalen Gemeinschaft mit Herkunftsländern wie Italien, Portugal oder Türkei. Vorsitzender Hans-Peter Gruhl: "Trotz verschiedener Kulturen sind wir zu einem friedlichen Miteinander zusammengewachsen. Davon zeugen auch die gemeinsamen Aktivitäten wie Ausflugsfahrten, Sommer-, Oktober- und Weihnachtsfest." Seit 1983 steht der 66-Jährige ununterbrochen an der Spitze des malerisch gelegenen Grünzuges. Ihm zur Seite stehen als Stellvertreter Hans Damerow, Kassierer Reinhard Breuer, Schriftführerin Barbara Blakenheim, Fachberater Georg Wust, Platzwartin Renate Damerow und Beisitzer Karl-Heinz Sangs.
Dank guter Kontakte zu Stadtverband und Behörden ging man siegreich aus dem Kleingartenwettbewerb 1986 hervor. Ferner schafften die Laubenpieper eine Weginstandsetzung mit Beleuchtung, Aufbau und Erweiterung eines Vereinsheimes einschließlich überdachter Terrasse, Wasser- und Stromversorgung. Zum Sommerfest 1999 nahmen die Mitglieder eine integrierte Entsorgungsstation am Vereinsheim in Betrieb. Die Fertigstellung erfolgte nach einer Bauzeit von sechs Monaten, einschließlich einer wasserdichten Grube. Viele Wünsche stehen noch im Katalog des Vorstandes. Gruhl: "Der größte ist die Versorgung aller bestehenden Lauben mit Strom."