Horkesgath: Neuer Ärger am Bolzplatz
Am Montagabend sind 30 Jugendliche vom Ordnungsdienst aufgegriffen worden.
Krefeld. Als Jana Paßmann am Montagabend gegen 21 Uhr aus ihrem Schlafzimmerfenster blickt, traut sie ihren Augen nicht: Rund 30 Jugendliche haben sich auf dem Bolzplatz hinter der Grundschule Horkesgath breit gemacht, der direkt an das Grundstück der Eheleute Paßmann im Neubaugebiet Hasental grenzt. Laut Paßmann kreisen alkoholische Getränke und sogar Joints. Kurze Zeit später beenden der Kommunale Ordnungs-Dienst (KOD) und die Polizei die Party.
Schon im vergangenen Jahr hatten sich die Paßmanns gemeinsam mit Nachbarn über den ihrer Meinung nach unrechtmäßig gebauten Bolzplatz beschwert. Inzwischen haben sie ein Verfahren am Verwaltungsgericht initiiert, das demnächst entscheiden wird, ob die Stadt den Bolzplatz weiter betreiben darf oder nicht.
In den Wintermonaten war es ruhig geworden. "In den letzten 14 Tagen ist es durch die gestiegenen Temperaturen wieder unerträglich geworden", sagt Jana Paßmann. Inzwischen würden sich die Jugendlichen statt am Penny-Markt wie früher fast ausschließlich nahe der Grundschule aufhalten. Gegen einen Jugendlichen, der mehrfach ihr Grundstück betreten und gepöbelt hat, haben die Eheleute Anzeige erstattet.
Ein Kriminalitätsschwerpunkt sei der Bereich nicht, sagt Rainer Behrens von der Polizei Krefeld. "Sieben Einsätze haben seit Jahresbeginn dort stattgefunden, vier davon seit dem 30. März. Bei keinem Einsatz gab es eine Straftat", sagt Behrens, der die Stadt in der Pflicht sieht.
Die hat das Problem inzwischen erkannt. Am Mittwoch gab es ein intensives Gespräch zwischen den Eheleuten Paßmann im Büro des Oberbürgermeisters. Besprochen wurden dabei mehrere Lösungen. Die Öffnungszeiten des Bolzplatzes werden eingeschränkt: Täglich wird er von 9 bis 18 Uhr, an Schultagen von 15 bis 20 Uhr geöffnet sein. An Sonn- und Feiertagen wird es eine Ruhezeit von 13 bis 15 Uhr geben. Ein Schild wird auf die Zeiten hinweisen.
Der KOD wird verstärkt Präsenz zeigen und die Zeiten kontrollieren. "Das Schild ist bestellt und wird in Kürze aufgestellt", sagt Stadtsprecher Timo Bauermeister, der die Absprachen als "guten Schritt" bezeichnet.